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Um eine Beziehung kämpfen oder loslassen? Wann lohnt es sich, wann schadet es?  Sollte man sich nach beispielsweise 30 Jahren Beziehung überhaupt noch voneinander trennen? Kann man sich nicht einfach mit den Macken des Anderen abfinden?

Das Leben ist zu kurz für eine Beziehung, die unglücklich macht. Deshalb gibt es ganz sicher Beziehungen, die besser beendet werden sollten. Doch bis zur Antwort auf die Frage: Gehen oder bleiben?, ist meist ein langer Weg und gerade wenn ein Paar sehr lange zusammen war und nicht unter der Beziehung an sich, sondern unter Konflikten miteinander gelitten hat, dann rate ich unbedingt dazu, zunächst einmal Hilfe wie eine Paarberatung zu suchen und um die Liebe zu kämpfen.

Hinter vielen Konflikten verbirgt sich der Verlust von Nähe. Oft fehlt Partnern die Verbindung miteinander, sie fühlen sich für selbstverständlich genommen und wünschen sich mehr Aufmerksamkeit und Intimität. Daran kann nahezu jedes Paar arbeiten, denn gerade Langzeitpaare eint meist viel mehr, als sie trennt. Macken, die erst nach 20 oder 30 Jahren stören, sind selten, häufiger ist es, dass Dinge, die schon lange gestört haben, nun unerträglich wirken. Wenn der Partner nur noch nervt, dann hat sich meist etwas verändert – bei sich selbst oder beim Partner. Gelingt es, die Zuversicht wieder zu gewinnen, gemeinsam als Team zu bestehen, ist es nicht zu spät für einen Neubeginn.

Leidenschaft kann auch nach einer langen Ruhepause wiederbelebt werden

Lust und Leidenschaft lassen ja nicht wirklich nach, es ist die Anziehungskraft. Die Partner haben also weiterhin ein Bedürfnis nach Sex, nur vielleicht nicht mehr so stark aufeinander, dass der Eindruck entstanden ist, die Libido wäre eingeschlafen. Aber Menschen haben bis ins hohe Alter Lust und können sexuelle Befriedigung erleben. Die sexuelle Anziehungskraft mag der Gewohnheit und der Vertrautheit weichen, aber sie lässt sich neu entdecken. Sexualtherapeuten und Sexologen haben viele moderne Werkzeuge, die sie einem Paar vermitteln können, das sich mehr Intimität wünscht.

Überhaupt ist die Idee, dass Paare bis an ihr Lebensende leidenschaftlichen Sex miteinander haben, recht neu. Für unsere Großeltern war es eher üblich, dass das Sexleben eingeschlafen ist und die Beziehung langweilig geworden ist. Aber Sex ist nicht nur Leidenschaft, sondern auch Verbindung und eine Sprache der Liebe, die Zusammensein körperlich spürbar macht. Langzeitpaare sagen meist, das Sexleben finde zwar nicht mehr so häufig statt, dafür aber sei der Sex befriedigender und erfüllender. Die Angst ist also unbegründet, dass grundsätzlich mit der langen Partnerschaft die Lust aufeinander ausbleibt. Richtig ist aber, sie verändert sich.

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Der Unterschied zwischen tiefer Unzufriedenheit und dem Stören an den kleinen Macken

Wenn sich eine Hilflosigkeit gegenüber Launen und Macken des Partners einstellt, ist das ein Warnzeichen. Damit verliert man auch den Optimismus, den es braucht, um in eine Beziehung zu investieren. Genervt vom Partner ist wohl fast jeder einmal, aber das Gefühl, dass man mit diesem Menschen auch in zehn weiteren Jahren noch viel Schönes erleben will und kann, das darf nicht verschwinden.

Neubeginn nach einer Trennung

Ich werde häufig gefragt, wie durchbricht man tiefgreifende Muster, wenn man eine neue Beziehung aufnimmt? Nun, nicht alle Muster sind ja unbedingt schlecht, sie sind vielleicht nur nicht kompatibel gewesen. Ich denke, man muss sich da keine Sorgen machen. Mit einem neuen Partner, dem man offen und neugierig begegnet, werden sich neue Verhaltensweisen von selbst ergeben, wenn Sie ein wenig reflektieren, was Sie zum Scheitern Ihrer letzten Beziehung mit zu verantworten haben.

Natürlich besteht die Gefahr, dass man nach einer langen Beziehung sich überhaupt nicht mehr fähig fühlt, sich noch einmal komplett auf einen anderen Partner einzulassen. Das hat sehr viel mit der Angst zu tun, erneut verletzt zu werden. Die muss überwunden werden, dann kann man auch eine neue Beziehung auf Augenhöhe mit einem neuen Partner eingehen.

Erkennen Sie, ob Ihr Partner unter Bindungsangst leidet. Test

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Wie eindeutig sind seine Signale?

Sein Wunsch nach Autonomie

Er hält Distanz

Sein Umgang mit Ihren Schwächen

Beharren auf seinen Grenzen

Seine Vorstellung von Beziehung

Seine Wünsche und seine Regeln

Hält sich seine Absichten offen

Hat Ihr Partner – vielleicht unbewusst – Bindungsangst?
Ihr Partner leidet ziemlich sicher nicht unter Bindungsangst
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Ihr Partner unter Bindungsangst leidet, wenn er sich so verhält, wie Sie ausgewählt haben.
Ihr Partner leidet möglicherweise unter Bindungsangst
Nach Ihren Angaben lässt sich nicht genau sagen, ob Ihr Partner unter Bindungsangst leidet. Eine Tendenz besteht, doch sie ist nicht besonders stark ausgeprägt. Sie ist allerdings erkennbar.
Ihr Partner leidet mit großer Wahrscheinlichkeit unter Bindungsangst
Ihr Schwarm oder neuer Kontakt oder Partner ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein vermeidender Beziehungstyp. Das bedeutet, dass er stark von Bindungsangst geprägt ist. Auch er wünscht sich Liebe und Bindung – jedoch schränkt seinen Wunsch nach Nähe immer der Drang nach Autonomie und Selbstverantwortung ein. Auf keinen Fall möchte er sich aufgeben in einem Wir einer Beziehung, sondern sein Ich bewahren. Dieses Ich ist geprägt von einem verletzten Selbstwert, deshalb fällt es ihm so schwer, weitere Verletzungen zuzulassen. Da Nähe verletzbar macht, wählt er die Distanz als Schutzstrategie. In extremen Ausprägungen können vermeidende Bindungstypen keine Kritik zulassen oder sich Grenzen setzen lassen, ohne mit einer Vielzahl von Gegenangriffsstrategien jegliche weitere Verletzung des Ichs zu verhindern. Wenn Sie immer wieder Beziehungen mit Partnern mit Bindungsangst eingehen wollen, dann besteht die große Möglichkeit, dass Sie ein ängstlicher Bindungstyp sind, der von Verlustangst geprägt ist. Denn zwei vermeidende Typen finden selten eine gemeinsame Basis für eine Partnerschaft. Wohingegen sich vermeidende und ängstliche Typen gegenseitig ergänzen und anziehen. Möglicherweise möchten Sie sich mit Ihrem Bindungssystem einmal näher beschäftigen, um aus einem schmerzhaften Muster auszubrechen.

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Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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