Können Sie Ihre Vergangenheit nicht vergessen? Suchen Sie die Ursachen, warum Sie nicht loslassen können? Gut möglich, dass negative Überzeugungen Sie daran hindern, Vergangenes hinter sich zu lassen
Vielleicht denken Sie immer wieder über Dinge in der Vergangenheit nach, obwohl Sie das eigentlich gar nicht möchten. Streit- und Konfliktsituationen können Sie wochenlang beschäftigen. Dann gehen Sie in Ihrem Kopf durch, was passiert ist, wie Sie reagiert haben und wie Sie im Nachhinein vielleicht hätten besser oder zumindest anders reagieren können.
Sie sind lange wütend über das, was andere Ihnen angetan haben. Sie sind frustriert über die Dinge, wie sie sich entwickelt haben. Wenn Sie zurückblicken auf die Geschichten, die Ihnen widerfahren sind, werden Sie traurig, wütend, fühlen sich verletzt und vielleicht sogar depressiv.
Dann ist ist es an der Zeit, die Dinge aus der Vergangenheit loszulassen. Dazu sollten Sie zunächst herausfinden, was Sie eigentlich zurückhält. Woher stammen die Überzeugungen, die Sie so beeinflussen.
Inhaltsübersicht
Was hält Sie zurück?
Da lief etwas gerade nicht gut. Wenn Ihnen etwas misslingt: Wem geben Sie die Schuld?
Was führt dazu, dass Sie die Vergangenheit in einem schlechten Licht sehen?
Woran denken Sie zuerst, wenn Sie schmerzhafte Erinnerung plagen?
Wenn Sie jemandem Unangenehmes von Ihrer Vergangenheit erzählen: Worauf liegt dabei Ihr Fokus?
Wenn Sie an die Dinge denken, die Sie im Nachhinein gerne verändern würden: Was sagen diese Dinge über Sie aus?
Welches Gefühl empfinden Sie besonders stark, wenn Sie an negative Dinge in der Vergangenheit denken?
Sie könnten in die Vergangenheit reisen und Änderungen vornehmen: Was würden sich verbessern für Ihr Leben heute?
Bin ich emotional abhängig? – Toxische Beziehungen erkennen
Dieser mehrstufige Test erfasst deine Partnerdynamik und erläutert die Anzeichen und Symptome für eine abhängige oder toxische Beziehung.
Überzeugungen werden auch Glaubenssätze genannt und diese sind oft negativ und beeinflussen unser Leben dementsprechend. Negative Glaubenssätze, die unseren Selbstwert betreffen, sind besonders gefährlich. Denn sie bringen uns dazu, Schutzstrategien zu entwickeln, um unseren Selbstwert zu schützen, damit dieser nicht noch stärker verletzt wird. Solche Glaubenssätze prägen unsere Bindungshaltung und unser Bindungssystem. Sie sind also dafür verantwortlich, wie wir Beziehungen erleben, was wir von Partnerschaften erwarten und ob wir womöglich unter starker Verlust- oder Bindungsangst leiden.
Erinnerungen erzeugen Emotionen. Dadurch gelingt es uns, auch Jahre später Situationen der Vergangenheit erneut zu erleben – zumindest fühlt es sich genau so an. Das ist Segen und Fluch zugleich, denn das funktioniert ebenso bei „unserem Lied“ wie auch bei dem Versagen vor der gesamten Schulklasse. Letztlich handelt es sich um einen einfachen Vorgang, der in Ihrem Kopf geschieht:
- Sie erinnern sich an das, was passiert ist.
- Sie haben ein Urteil, eine bestimmte Sichtweise über das, was passiert ist und dass Sie als verletzte Person im Mittelpunkt stehen.
- Dies löst starke Emotion in Ihnen aus.
- Sie entwickeln persönliche Schutzstrategien, um mit dem Schmerz umzugehen oder ihn am besten erst gar nicht spüren zu müssen.
Schädliche Glaubenssätze verändern mit The Work von Byron Katie
Gefährliche negative Überzeugungen und Glaubenssätze lassen sich verändern. Eine bewährte Methode ist The Work von Byron Katie. Die Umkehrung der Glaubenssätze sorgt hierbei für eine Neuprogrammierung der Gedanken sowie eine neue Betrachtungsweise. Sie werden selbst zum Beobachter und Außenstehender. Im Modell des Inneren Kindes treten Sie sozusagen neben sich als Erwachsener. Die vier Fragen von The Work:
- Ist das wahr?
- Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
- Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
- Wer wärst du ohne den Gedanken?
Das Leben ist zu kurz, um es alleine und in Furcht vor Verletzungen aus der Vergangenheit zu verbringen. Die Werkzeuge hierfür sind Mut und Vertrauen.
Erkennen Sie Ihre persönlichen Schutzstrategien
Ich träume häufig davon, dass sich mein Partner verändert, so dass wir keine Probleme mehr haben.
Ich esse / trinke zu viel und will nicht wahrhaben, dass ich damit meiner Gesundheit schade.
Mein Partner soll mich besser verstehen und sich auf meine Wünsche und Bedürfnisse einstellen.
Ich klage oft darüber, dass sich mein Partner nicht häufig genug bei mir meldet.
Ich warte lieber ab, ob sich ein Konflikt nicht von alleine löst, statt die Konfrontation zu suchen.
Ich drücke mich um offene Aussprachen, obwohl ich weiß, dass sie hilfreich und nützlich sind.
In Krisensituationen flüchte ich mich gerne in Fantasiewelten von Büchern, Filmen oder Games.
Wenn ich fürchte in etwas zu versagen, fange ich lieber erst gar nicht damit an.
Wenn mein Partner Distanz sucht, spiele ich vor, dass mir das überhaupt nichts ausmacht – obwohl es schmerzhaft ist.
Ich möchte nicht, dass andere mich traurig oder niedergeschlagen erleben, deshalb gebe ich mir immer einen gut gelaunten und fröhlichen Anschein.
Sehr häufig habe ich das Gefühl, ich schaffe nicht, was ich mir vorgenommen habe.
Im Grunde warte ich ständig, dass etwas geschieht, das mich erlöst von meinem Pech und meinen Ängsten. Das könnte auch ein Partner sein.
Ich fühle mich oft klein und hilflos wie ein Kind und möchte beschützt werden.
Wenn ich ehrlich bin, ist mir die Anerkennung durch andere extrem wichtig.
Wenn mir etwas gut gelingt, kann ich mich schwerlich darüber freuen, vielmehr setze ich mir gleich neue Ziele.
Für meine äußere Erscheinung und meine Wirkung auf andere wende ich sehr viel Energie auf.
Ich bin häufig neidisch auf das Glück anderer Menschen und wünschte mir, ich wäre sie oder hätte ihre Eigenschaften.
Immer wieder gehe ich Verpflichtungen zuliebe anderer ein, obwohl ich mich überfordert fühle.
Ich bin überzeugt, dass sich manche Dinge einfach gehören. Die mache ich dann auch, obwohl ich gar keine Lust darauf habe.
Ich klammere mich oft an meinen Partner, weil ich Angst habe, ihn zu verlieren.
In Wahrheit nörgle und jammere ich, weil ich so die Aufmerksamkeit und Nähe meines Partners erhalte.
Wenn es mir schlecht geht und ich mich ungeliebt fühle, dann gehe ich shoppen bis die Kreditkarte aufgibt.
Alleine ist mir schnell langweilig und ich beschäftige mich oft damit, dass ich viel rauche oder trinke.
Ich bin ein sehr misstrauischer Mensch und verlasse mich vor allem auf mich selbst.
Ich kann es nicht ertragen, in eine unterlegene und ohnmächtige Situation zu geraten.
Wenn mich jemand kontrollieren möchte, werde ich sehr rebellisch und begehre stark dagegen auf.
Ich bin schon sehr stur, wenn mein Partner einen Kompromiss vorschlägt, den ich nicht gut finde.
Meine Rituale sind mir extrem wichtig. Über deren Einhaltung wache ich pingelig.
Ich brauche das Gefühl, alles in der Beziehung mit meinem Partner im Griff zu haben.
Aufgaben abgeben liegt mir gar nicht. Damit etwas genau so wird, wie es sein soll, mache ich es lieber selbst.
Wenn mein Partner mich kritisiert, werde ich schnell wütend und aggressiv.
Ich bestimme, wann eine Diskussion zu Ende ist. Will mein Partner das nicht einsehen, sage ich einfach gar nichts mehr oder gehe.
Erwartungen lösen in mir starke Gefühle von Enge und Bedrängung aus.
Wenn mein Partner mich mit Erwartungen bedrängt, werde ich bockig und mache genau das Gegenteil.
Ich fordere immer ein, was mir zusteht und lasse mich nicht übervorteilen.
Ich bin überhaupt nicht konfliktscheu, ich bin eher im Gegenteil sehr fordernd.
Ich bin ein Kämpfer und erwarte Durchsetzungswillen auch von meinem Partner.
Starke Emotionen sind mir eher unangenehm, ich bemühe mich immer um einen sachlichen und rationalen Blick.
Ich bin überzeugt, wer sich allein von seinen Gefühlen leiten lässt, ist schwach.
Im Streit weise ich schnell auf die Schwachstellen meines Partners hin und werte ihn ab.
Auf viele Menschen wirke ich arrogant und überheblich.
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Ist es grundsätzlich okay, wenn der Partner Erinnerungen/Andenken wie Fotos vom/von der Ex aufhebt?
Ich mag die Frage. Sie erinnert mich an viele Paare, wenn ein Partner sagt: Lieber Therapeut, sagen Sie meinem Partner, dass er falsch liegt und sich ändern muss. So geht aber Beziehung nicht. Zunächst einmal eine Statistik. Nach einer Studie von Parship steht für über ein Viertel der Deutschen die Antwort auf diese Frage eindeutig fest: Ihnen sind die gemeinsamen Erinnerungsstücke so wichtig, dass sie alles in einer Kiste sammeln und aufbewahren. Wegwerfen kommt für sie nicht in Frage. Nur jeder Zehnte ist rigoros und wirft alles weg. Das heißt schon einmal: das Bedürfnis, sich nicht von allen Erinnerungsstücken zu trennen, ist völlig normal und weit verbreitet. Die eigentliche Frage ist aber: Habe ich den Eindruck, damit bedrohe ich meine neue Partnerschaft? Und hier geht es jetzt nicht mehr um falsch und richtig, sondern um eine Beziehungs-Dynamik, die mir und uns guttut.
Muss ich mir Sorgen machen, wenn mein Partner noch Sachen von dem/der Ex aufhebt?
Meine Erfahrung ist: Ist die Beziehung sicher, also vertrauen die Partner einander, dann sind Erinnerungsstücke kein Problem. Ich meine, Kinder aus früheren Beziehungen erinnern auch immer wieder an den Ex-Partner, und der kommt sogar auch noch häufig vorbei, damit kommen heute so viele Familien klar, da sind ein paar Urlaubsfotos oder ein Mixtape doch ein Klacks dagegen. Wer schon einmal betrogen wurde, wer dem Partner misstraut, also, wer ein verletztes Selbstbewusstsein hat, der wird sich von Erinnerungsstücken leicht bedroht fühlen. Ebenso derjenige, der sonst in der Beziehung nicht genug Zuneigung und Achtsamkeit erlebt. Aber: das hat weniger mit den Erinnerungsstücken zu tun, die sind eher der Auslöser dafür, dass die Beziehungs-Dynamik nicht ganz ausgeglichen ist.
Bilder vom Ex: Aufheben oder doch besser wegschmeissen: was ist besser auch für künftige Bindungen?
Es gibt kein besser oder schlechter, sondern nur das Wie die Partner damit umgehen. Und umgehen können. Dennoch warne ich davor, irgendwo einen Schrein des Ex-Partners zu pflegen mit alten Fotos und T-Shirts. Da fühlt sich der neue Partner nachvollziehbar bedroht und es bleibt die Frage offen: Ist er oder sie wirklich über den oder die Ex hinweg?