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Was sind die Anzeichen dafür, dass der Partner oder die Partnerin unzufrieden ist in der Beziehung? Wie lässt sich rechtzeitig erkennen, dass Verhaltensweisen verändert werden müssen?

Nachlassende Beziehungszufriedenheit ist offensichtlich etwas, das tatsächlich häufig zu spät von den Partnern bemerkt wird. Statistisch gesehen, handelt es dabei meist um die Männer, die unaufmerksam scheinen. Denn es sind in großer Mehrzahl die Frauen, die Beziehungen beenden und die Scheidung einreichen. Sie sind aber auch überwiegend diejenigen, die eine Paartherapie oder Paarberatung anstoßen.

Kaum jemand trennt sich plötzlich, meist ist diese Entscheidung die Folge eines langen Prozesses. Allerdings verläuft der für den Partner häufig unbemerkt – was in diesen Fällen letztlich dem zweifelnden Partner noch ein zusätzliches Zeichen dafür ist, wie wenig Aufmerksamkeit der Beziehung geschenkt wird. Und das wiederum verstärkt die Unzufriedenheit. Der häufigst genannte Trennungsgrund ist, dass der Partner den Eindruck gewinnt, er würde für selbstverständlich genommen und die Verbindung wäre verloren. Kurz: Aufmerksamkeit wird vermisst.

Test: Ist die Luft raus aus meiner Beziehung?

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Ich würde meinen Partner heute wieder wählen

Ich freue mich darauf nach Hause zu kommen

Ich spreche stundenlang mit Freunden über die Schwächen meines Partners

Mein Partner ist nicht mehr die Person, in die ich mich verliebt habe

Manchmal frage ich mich: Wie halte ich das nur aus?

Meine Freunde bemitleiden mich wegen meiner Beziehung

Ich weiß nicht, ob ich noch einmal solange mit meinem Partner zusammen sein möchte, wie bisher

Alle haben mich vor meinem Partner gewarnt

Ich liebe meinen Partner, aber ich habe kaum noch Lust auf Sex

Ich bleibe nur in meiner Beziehung, weil ich nicht allein sein möchte

Unsere Beziehung ist schön, aber vorhersehbar und langweilig

Ist Ihre Beziehung langweilig geworden?
Ihre Beziehung kann neue Impulse gebrauchen
Sie sind nicht wirklich unglücklich, aber Sie befürchten, dass da noch mehr geht. Sie sind sich jedoch nicht sicher, ob das mit Ihrem Partner möglich ist. Vielleicht haben Sie damit sogar recht, doch haben Sie wirklich selbst auch alles versucht, um mehr Spannung in Ihre Beziehung zu bringen? Setzen Sie doch eine Zeit lang stärker auf Neues als auf Bewährtes. Überraschen Sie sich und Ihren Partner, lassen Sie ein auf Situationen, die Sie beide nicht kennen und lernen Sie sich dadurch neu kennen. Das stärkt das Wir-Gefühl und das Vertrauen einander.
Ihre Beziehung bereitet Ihnen große Freude
Sie haben Spaß an Ihrem Partner und Ihrer Beziehung, Sie sind (immer noch) frisch verliebt. Herzlichen Glückwunsch! Der einzige Rat, den man Ihnen geben kann: Genießen Sie die Zeit und seien Sie offen für Veränderungen. Denn die wird es geben. Wer sich nicht darauf einlässt und stattdessen versucht, den Status Quo festzuhalten, boykottiert damit die Entwicklung der Partnerschaft und setzt stattdessen auf Stillstand. Pflegen Sie deshalb eine Mischung aus Bewährtem und Neuem: Bewährt für die Vertrautheit und Geborgenheit und neu für aufregende Erlebnisse, die Sie als Paar verbinden.
Ihre Beziehung benötigt dringend einen Schub
Ihre Antworten spiegeln überwiegend eine große Frustration und Resignation wieder. Möglicherweise haben Sie sogar bereits den Entschluss gefasst, lieber nicht mehr in Ihre Beziehung und Ihren Partner zu investieren. Manchmal braucht es ein Ende, um neu beginnen zu können. In einer unglücklichen Beziehung zu verweilen, bringt Sie nicht weiter. Sprechen Sie bald mit Ihrem Partner, entweder um neu zu verhandeln oder auch, um sich beiden die Möglichkeit zu geben, sich neu zu orientieren. Warten Sie damit nicht so lange, bis aus Enttäuschung Wut und Zorn geworden ist.

Anzeichen für Unzufriedenheit in der Beziehung: Soll ich Schluss machen?

Signale der Unzufriedenheit sind meist häufig eine Zunahme von Forderungen. Das zeigt sich beispielsweise in vielen Bitten und vermehrter Kritik. In der Folge kann es zu einem Rückzug des Partners kommen, dann ist er emotional nicht mehr erreichbar. Dieses Mauern ist jedoch häufig ein Zeichen, dass es bereits zu spät ist, dass die Bindung unterbrochen wurde.

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Der ewig kritisierende und meckernde Partner

„Nie machst du …“, „Immer machst du …“: Kritik ist eine Forderungs-Haltung, die auf Veränderung erhofft. Es liegt also etwas im Argen. Doch selbst wenn die Kritik berechtigt ist, gilt diese Verhaltensweise jedoch als einer der vier apokalyptischen Reiter einer Beziehung. Die sind Kritik, Verteidigung, Mauern und Abwertung. Es ist nachweisbar, dass sie mittel- und langfristig zum Beziehungsaus führen.

Kritik führt dazu, dass der Partner sich bedroht und angegriffen fühlt und darauf mit Flucht oder Gegenangriff reagiert, das ist ein evolutionäres Erbe, wir haben da nicht viel mehr Möglichkeiten mitbekommen. Auch hinter Verteidigung verbirgt sich ja streng genommen meist der Gegenangriff: „Ja, aber …“ oder „Das stimmt doch gar nicht …“ führen grundsätzlich zu einer Verschlechterung der Situation. Im schlimmsten Fall eskaliert es zum Streit, weil sich der kritisierende Partner nicht ernstgenommen fühlt. Mauern ist Rückzug. Nicht immer, weil der Partner abgeschlossen hat, häufig aus Sorge, dass der Streit noch mehr eskaliert. Nichts zu sagen und sich zurückzuziehen ist dann der Versuch, Harmonie herzustellen. Vergeblich jedoch, denn dadurch wird der Versuch, eine Verbindung herzustellen, sabotiert. Die Forderung verstärkt sich, der Rückzug verstärkt sich. Ein Teufelskreis, an dem beide Partner ihren Anteil haben.

Der Ausweg ist, Kritik zunächst anzunehmen. „Du bist unzufrieden, das sehe ich. Ich verstehe, dass dich das unglücklich macht. Was wünschst du dir? Wie kann ich dir helfen?“ sind die Aussagen, die als Gegenmittel funktionieren. Das kostet Beherrschung und Überwindung – wird aber belohnt mit einer Deeskalation, denn er Partner fühlt sich ernst genommen.

Früher war alles schön, jetzt ist nur noch Streit und Ärger

Viele Paare kommen genau in dieser Situation in die Beratung. Da ist dann die Forderungs-Rückzug-Dynamik bereits gefestigt und sie verstärkt sich gegenseitig. Die Emotionsfokussierte Paartherapie setzt genau hier und ist sehr erfolgreich. Allerdings ist es für ein Paar alleine kaum möglich, eine solche Dynamik zu erkennen und zu ändern, denn die Strategien Rückzug und Forderung entstammen dem individuellen Bindungsverhalten und das ist in der Kindheit geprägt. Unterstützung ist aber alleine deshalb sinnvoll, weil diese Verhaltensweisen auch in einer neuen Partnerschaft wiederholt werden mit dem neuen Partner.

Warum verschlechtert sich die Kommunikation im Laufe einer Beziehung?

Wenn nicht gravierende Konflikte in der Beziehung unausgesprochen bleiben, dann hat eine verschlechterte Kommunikation meist den Grund, dass die Partner nicht mehr zugewandt, sondern eher neutral miteinander umgehen. Das ist eine Form von Gewöhnung aneinander, die jedoch dem Partner signalisiert: Du bist selbstverständlich geworden. Dagegen kann man aber mit aktiver, auf die Wünsche und Bedürfnisse des Partners ausgerichteter Kommunikation gegensteuern. Das bedeutet, von sich aus Themen aufgreifen, sich an Wünsche des Partners unaufgefordert erinnern, kreative Vorschläge zu machen. Jedes zugewandte Gespräch stellt eine Bindung zwischen den Partner her. Fehlt die, bricht mittel- und langfristig die Beziehung auseinander, denn die Partner suchen dann Bindung außerhalb, in einer sogenannten Außenbeziehung.

Mein Partner versteht mich nicht! – Paarkommunikation und Streitkultur verbessern

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Eric Hegmann ist Paartherapeut und Autor. In seiner ARS Serie "Die Paartherapie" und im gleichnamigen NDR Podcast begleitet er echte Paare. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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