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Work Love Balance Eric Hegmann Paartherapeut

Was bedeutet Work-Love-Balance?

Ein ausgeglichenes  Work-Love-Verhältnis bemerken Paare meist dann, wenn sie es nicht bemerken. Also wenn sich alles irgendwie richtig anfühlt: die Zeit im Büro, die Zeit zuhause, die Freude an der Beziehung und dem Beruf.

Natürlich brauchen wir einen Job um unser Leben zu finanzieren. Gerne auch einen solchen, in dem man sich engagiert einbringen kann und in dem man aufgeht. Klar ist es okay hier und da mal länger am Rechner zu bleiben, um das Projekt zu Ende zu bringen oder die Beförderung zu schaffen. Doch was, wenn irgendwann das große Engagement im Job die Liebe zerstört?

Anzeichen, dass die Beziehung unter dem Job leidet

Dass die Arbeit die Liebe zerstört, zeigt sich snd nach meiner Erfahrung vor allem in wiederholten Konflikten über die gemeinsame Zeit.

  • Verbringen wir genug Zeit miteinander?
  • Was ist uns wichtiger als unsere Beziehung?
  • Sind wir einander selbstverständlich geworden?
  • Wie achtsam gehen wir mit unserer Freizeit um?
  • Sind wir einander unsere höchste Priorität?

In einer Zweisamkeitsstudie sagten über 75 % der Befragten, zu wenig Zeit füreinander zu haben, sei der häufigste Grund für eine Beziehungskrise. 96 % Prozent sagen, ihnen sei wichtig Zeit mit dem Partner zu verbringen. Das Bewusstsein für das Problem ist also vorhanden, nur nicht immer eine Lösung. Deshalb fühlen sich Betroffene dann auch besonders hilflos und ausgeliefert – und leiden nicht selten unter der Angst den Partner deshalb zu verlieren. Sie werden reizbarer. Zum einen, weil sie eben überarbeitet sind und keine Ruhe finden und zum anderen, weil sie wissen, dass dadurch der Partner zu kurz kommt. Also meldet sich das schlechte Gewissen permanent. Das zermürbt und reibt auf.

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Work-Love-Balance: die größten beruflich bedingten Liebeskiller

Ständige Verfügbarkeit wegen E-Mails oder Anrufen ist extrem schädlich für eine Beziehung. Der Partner, der auch am Wochenende oder im Urlaub weiterarbeitet, signalisiert dadurch Unzuverlässigkeit und darüber hinaus, dass die Priorität eben nicht die Beziehung ist. Auf Dauer verlieren die Partner dann den Optimismus, dass es sich lohnt in die Partnerschaft zu investieren. Typischer Satz, den ich in der Paartherapie dazu höre: „Und wenn dann eine Mail kommt, springst du ja doch. Ich kann mich nicht auf dich verlassen.“

Ebenso ist es fatal, wenn die beruflichen Themen die alleinigen Gesprächsthemen mit dem Partner werden, weil die Aufgaben eben doch nicht im Büro gelassen, sondern mit nach Hause genommen werden. So kommen die wirklich relevanten Themen der Partner, deren Gefühle, deren Wünsche und Bedürfnisse und deren Sorgen, nicht auf den Tisch. Denn die Partner verlieren schnell die Lust an der Kommunikation, wenn diese sich immerzu um berufliche Probleme dreht. Nur durch Kommunikation (und auch Kuscheln auf dem Sofa ist Kommunikation, denn das sagt: „Ich mag dich anfassen, du bist okay!“) und gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen gehen Partner Bindung und Beziehung miteinander ein. Im englischen Sprachraum gibt es dafür den Begriff: Quality Time. Solche Quality Time muss ein Paar sich schaffen können.

Warum die Liebe unter dem Beruf leiden kann

Wenn Menschen sich bedroht fühlen, dann haben sie evolutionär drei Antworten darauf gefunden: Gegenangriff, Flucht und Starre. Die Bindung zum Partner zu verlieren ist eine gewaltige Bedrohung, denn Angst vor Alleinsein und vor Verlassen werden. Einige Menschen verdrängen diese Angst mit der Flucht in die Arbeit. Das macht das Problem natürlich mittel- und langfristig noch größer.

Tipps für eine gute Work-Love-Balance

Sprechen Sie über Ihre Sorgen ohne Vorwürfe

„Ich habe Sorge, dass wir uns auseinanderleben, weil unsere Berufe unser Leben zu sehr dominieren. Wie erlebst du das?“, ist der bessere Start als Forderung und Vorwurf: „Du arbeitest zu viel und kümmerst dich nicht um mich!“ Im Zweifel weiß das der Partner durchaus und hat ein schlechtes Gewissen, das seine Reaktion nur noch verstärkt, weil er sich hilflos und in die Enge gedrängt fühlt.

Bleiben Sie bei sich und Ihrer Beziehung

Was nie gut ankommt sind Tipps für das Berufsleben des Partners. „Du musst mal deinem Chef die Meinung sagen!“ Oder „Dann geh doch einfach und lass die anderen das machen!“, bringen nichts. Ihr Partner fühlt sich so durch Sie ebenso fremdgesteuert wie durch seinen Beruf. Damit stärken Sie sein Gefühl der Hilflosigkeit. Reden Sie ihm nicht in den Job hinein, sondern verhandeln Sie die Bedingungen Ihrer Beziehung. Eine der wichtigsten Fragen hierbei ist: „Wie erlebst du das?“
 Geben Sie nicht vor, was Ihre Partnerin oder Ihr Partner denkt oder fühlt.

Erst Bedürfnisse, dann Wünsche, zuletzt konkrete Vorschläge

Ihre Emotionen weisen Sie auf Bedürfnisse hin. Diese können Paare als Wünsche äußern und verhandeln. Am Ende stehen dann konkrete Vorschläge und verhandelte Pläne. Weshalb so viele Paare jedoch oft vergeblich und erfolglos streiten: Weil die konkreten Vorschläge bereits zum Auftakt der Verhandlungen ins Spiel gebracht werden. Statt Bedürfnisse zu betrachten und die Vielzahl von Möglichkeiten zu deren Befriedigung zu besprechen, zermürben sich die Partner mit unzähligen Argumenten, mit denen sie einander überzeugen wollen. Am Ende fühlen sich beide missverstanden und ungeliebt.

Gemeinsame Zeit ist das größte Geschenk

Gemeinsame Zeit schafft eine vertrauensvolle Bindung, die Sicherheit gibt gegenüber schnell wandelnder Herausforderungen im Beruf, die eben auch oft überfordern. Die Geborgenheit einer Beziehung lässt Stress abperlen und sorgt für Resilienz, also für die Fähigkeit sich selbst zu heilen. Unternehmen Sie öfter etwas zusammen und sorgen Sie dafür, dass Ihre gemeinsame Zeit auch eine „Quality Time“ ist, also machen Sie lieber eine Städtereise und entdecken Sie gemeinsam Neues als dass Sie nebeneinander am Smartphone auf dem Sofa sitzen.

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Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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