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Hat er kein Interesse? Der neue Kontakt meldet sich nie von sich aus. Immer wieder werden Treffen abgesagt oder es kommt etwas dazwischen. Die ganze Kennenlernphase ist einseitig. Häufig steckt dahinter: die Schwärmerei für Männer oder Frauen, die nicht zu haben sind. Die keine Beziehung wollen.
Inhaltsübersicht
Hat er kein Interesse?
Wie oft haben Sie erlebt, dass Ihr neuer Kontakt wenig verbindliches Interesse zeigte und sagte: „Lass uns sehen, was passiert. Ich in mir nicht sicher, ob ich bereit bin für eine Beziehung?“ Viele Singles erleben bei der Partnersuche immer wieder den Rückzug des Schwarms als schmerzhaftes Muster: Der Mann oder die Frau ist nach einer Trennung noch nicht offen für eine neue Beziehung. Oder ist in einer Phase seines Lebens, und er er nicht genau weiß, was er / sie möchte.
Sich auf einen solchen Kontakt einzulassen und Zeit und Gefühle zu investieren, ist vergleichbar damit, einem besetzten Taxi zu winken. Eigentlich wissen Sie, das ist unnötig. Aber dennoch wollen Sie es versuchen. Sie denken: Vielleicht waren ja alle seine / ihre Kontakt zuvor Fehlgriffe? Und Sie vermuten, Sie haben mehr zu bieten als die Vorgänger. Ihr Kontakt weiß es nur noch nicht.
Problem: Sie wollen sich Liebe verdienen
Manche nennen es Jagdtrieb. Das Begehren, solange man das Objekt des Verlangens noch nicht bekommen hat. Es geht darum, dass wir letztlich eben nur nach etwas streben, was wir nicht haben. Die Frage dahinter aber bleibt: Warum? Denn Sie wissen aus Erfahrung, dass solch zögernde Menschen oder Personen, die widersprüchliche Signale senden, nicht taugen als Beziehungspartner. Dass sie sich nach einigen Wochen oder Monaten ganz zurückziehen. Oder gleich Ghosting betreiben. Und Sie zurückbleiben mit Liebeskummer und der Frage, ob irgendwer eigentlich noch verbindlich ist in seiner Partnersuche.
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Was macht nun die unerreichbare Person – Mann oder Frau – so attraktiv? Psychologisch gesehen, ist die Antwort einfach. Das Objekt der Begierde bleibt bleibt ein Phantom. Und mit einem Phantom kann man die beste Beziehung der Welt führen – in der Vorstellung und Fantasie. Da stört kein Beziehungsalltag. Da gibt es keinen Streit, keine Konflikte. Denn eine wirkliche Beziehung wird es ja mit dieser Person nicht geben.
Es bringt aber nichts, jetzt Schuldfragen zu stellen. Schuld belastet. Klar, natürlich gerät man nicht an die Falschen sondern man lässt sie zu und wählt sie aus. Aber wenn man das als Muster erkennt, kann man dagegen angehen und sich Hilfe suchen. Das muss nicht gleich eine Therapie sein; es kann bereits gut tun, sich das System und das Muster anzusehen, um künftig anders zu entscheiden, damit Sie Kandidaten abwählen, die nicht gut tun, und stattdessen solche wahrnehmen, die wirklich für Sie da sind.
Warum bin ich Single? – Bin ich beziehungsunfähig?
Lerne den Einfluss deines Bindungssystems auf deine Partnersuche und Partnerwahl kennen.
Das Bindungsverhalten steuert die Partnerwahl und die Partnersuche
Bei der Partnersuche geht es nämlich um das tiefe Bedürfnis nach Bindung zu anderen Menschen – und damit sind wir beim Bindungsverhalten. Das Bindungssystem ist eine durchaus existenzielle Prägung, die unser ganzes Leben beeinflusst. Kein Baby ist überlebensfähig ohne eine Bezugsperson – und die kann es sich nicht einmal aussuchen. Nicht jedes Elternteil ist so fürsorglich, wie es gut für das Baby wäre und immer, wenn dieses hilflose Wesen erfährt, dass seine Bedürfnisse nicht erfüllt werden, führt es einen kleinen Überlebenskampf.
Der wurde von dem Forscher John Bowlby ganz genau beobachtet. Wenn die Bezugsperson den Raum verlässt, manche Babys schreien und machen auf sich aufmerksam, andere verstummen und ziehen sich in sich selbst zurück – und andere spielen ungerührt weiter. Dieses Phänomen hat Bowlby in seiner Bindungstheorie festgehalten. Später wurde deutlich, Erwachsene verhalten sich in ihrem Wunsch nach Bindung genauso, wie sie als Babys geprägt wurden: sicher, ängstlich oder vermeidend.
Als die Bindungstheorie entwickelt wurde, führten Menschen zwei bis drei Beziehungen im Leben: die erste, die prägendste mit den Eltern, dann mit dem Partner, dann vielleicht mit den Kindern, vielleicht auch einmal mit einem neuen Partner. Heute haben wir lange Single-Phasen zwischen unseren Beziehungen, in denen wir aber auch kleine Beziehungen eingehen. Alle diese Beziehungen enden mit Trennungen und jede Trennung verletzt den Selbstwert. Und der Selbstwert ist das Zentrum des Bindungsverhaltens. Ist der Selbstwert stark, ist das Bindungsverhalten sicher, ist der Selbstwert verletzt, ist das Bindungsverhalten entweder ängstlich, also um den Partner bemüht, oder vermeidend, also nur auf sich selbst verlassend.
Je mehr Beziehungen wir führen, umso mehr Trennungen erleben wir
Menschen mit verletztem Selbstwert entwickeln Schutzstrategien, um diese Verletzungen zukünftig zu vermeiden. Diese Schutzstrategien unterscheiden sich nach ihren individuellen Glaubenssätzen. Wer überzeugt ist, nicht genug zu sein, also dass man sich Liebe verdienen muss, der wird ein ängstliches Bindungsverhalten zeigen, sich um Liebe bemühen, dem Partner immer wieder zeigen wollen, wie liebenswürdig man wäre. Wer jedoch überzeugt ist, dass nur die Kontrolle über sich selbst, also Autonomie und Selbstbestimmung, zum Ziel führt, zeigt ein vermeidendes Bindungsverhalten.
Es stehen sich hier als Verlustangst und Bindungsangst gegenüber, aber es sind die zwei Seiten der gleichen Medaille, nämlich der verletzte Selbstwert. Es ist gut erforscht wie sehr sich genau diese Typen gegenseitig anziehen. Denn der vermeidende Typ erhält Anerkennung durch den ängstlichen Typ. Und der ängstliche Typ kann aufgehen in seinem Bedürfnis, sich zu bemühen, da sich das Gegenüber zurückziehen wird, sobald es ihm wieder zu eng wird.
Nach meiner Beobachtung nehmen Verlustangst und Bindungsangst zu und das sind die eigentlichen Gründe für das Phänomen „beziehungsunfähig“. Und je mehr Trennungen und Verletzungen Menschen erleben, umso größer ihre Furcht vor neuen schlechten Erfahrungen und umso intensiver ihre Schutzstrategien. Eine Strategie ist: „Ich will beweisen, dass ich liebenswürdig bin.“ Eine andere ist: „Ich werde nie wieder jemandem vertrauen, um nicht verletzt zu werden“ – ein typischer Satz eines Menschen, der Autonomie als Schutzstrategie verwendet.
Liebe benötigt – nicht nur, aber vor allem – zwei Dinge: Mut und Vertrauen. Dies sind auch die beiden bewährten Gegenmittel gegen Verlustangst und Bindungsangst. Denn solange man in Angst verharrt, wird sich nichts ändern. Und Veränderung kommt immer aus einem selbst heraus. Andere Menschen werden sich nur für sich selbst, aber nicht für uns verändern. Das bedeutet aber auch: die Verantwortung für die Veränderung liegt nur in uns. Natürlich kann man sein Leben lang Nähe und Bindung vermeiden, um auf gar keinen Fall erneut verletzt zu werden. Aber ist das ein erfülltes Leben?
Mutig zu sein, bedeutet aber, Rückschläge in Kauf zu nehmen. Um dies zu wagen, kann ein Weg sein, Scheitern nicht mehr zu verdammen, sondern als Chance zu erleben für eine Veränderung zum Besseren. Liebe kann heilen, aber die Liebe zu einem anderen Menschen kann uns keine Sicherheit geben. Sicherheit finden wir nur in uns selbst. Die Liebe zu uns selbst stärkt unseren Selbstwert. Sie macht uns aus – wenn wir es zulassen können, dass eben nicht nur die Angst uns steuert. Dann können wir frei von Verlust- oder Bindungsangst Liebe schenken und empfangen. Einige Menschen jedoch zweifeln und grübeln ununterbrochen. Das sind Personen, deren Bindungsverhalten entweder grundsätzlich oder durch schmerzhafte Erfahrungen früherer Beziehungen, weniger sicher, sondern eher ängstlich oder vermeidend geprägt ist. Sie entwickeln in der frühen Phase des Kontaktes Schutzstrategien, um weitere Verletzungen zu verhindern. Sie suchen beispielsweise Fehler geradezu – und finden sie dann auch. Meist enden deren Kennenlernphasen nach 6 Wochen bis 3 Monaten mit der Überzeugung: Wir passen nicht zusammen. Dabei ist gut möglich, dass sie damit sich und ihrem Kontakt die Chance auf ein Beziehungsglück frühzeitig nehmen.
Auch überhöhte Ansprüche sind eine solche Schutzstrategie, denn wenn niemand die Anforderungen erfüllen kann, dann kann auch niemand nahe ging kommen, um erneut Verletzungen zuzufügen. Lesen Sie hier, warum Verlustangst und Bindungsangst zunehmen.
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