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Unglücklich verliebt in den Freundschaft Plus Partner? Ist Freundschaft Plus das Ticket zum Liebeskummer? Kann Freundschaft Plus funktionieren? Warum suchen Menschen ein Beziehungsmodell wie Freundschaft Plus?

Was sind die Vorteile einer Freundschaft plus?

In der Ehe heißt es: In guten wie in schlechten Tagen. Bei einer Freundschaft Plus fokussieren sich die Partner auf die angenehmen Seiten einer Beziehung: die Nähe, die Verbundenheit – aber das bei größtmöglicher Freiheit. Meist sind Freundschaft Plus-Beziehungsmodelle nicht exklusiv, die Partner erlauben sich auch andere sexuelle Beziehungen. Die Partner sind gute Freunde und sie haben Sex. Sie konfrontieren einander nicht mit Alltagsproblemen und Verpflichtungen. Sie verbringen die guten Tage miteinander, die schlechten Tage macht jeder mit sich allein aus. Freundschaft Plus bedeutet: Größtmögliche Freiheit bei gleichzeitig minimaler Verpflichtung. Jedoch bei manchen Paaren durchaus mit einer freundschaftlichen Bindung, die über das hinausgeht, was eine Sex-Affäre ausmachen würde.

Kann eine Freundschaft Plus funktionieren?

Ich bin mir sicher, dass es auch Freundschaft Plus Modelle gibt, die dauerhaft funktionieren. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass zur Beratung nur die zu mir kommen, die unglücklich sind. Und das sind eine ganze Menge. Denn irgendwann verliebt sich doch meist ein Partner – entweder unerwidert in den Freundschaft Plus-Partner oder einer verliebt sich in eine dritte Person und beendet die Freundschaft Plus dafür. Freundschaft Plus funktioniert nach meiner Beobachtung vor allem kurzzeitig, wenn ein Partner Nähe benötigt – ohne verbindlich sein zu können, beispielsweise nach einer Trennung. Nach meiner Erfahrung ist Freundschaft Plus in meist das Ticket zum Liebeskummer. Denn wer häufig erfüllenden Sex hat mit einer Person, die einem sympathisch ist, der wird sich irgendwann verlieben, dafür sorgen irgendwann die biochemischen Abläufe im Körper: Ein Partner wünscht sich meist irgendwann ein festes Beziehungsmodell, der andere zieht sich zurück mit dem Argument, dass man doch im Vorfeld abgesprochen hätte, dass dies nicht in Frage käme.

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Wie kann man Freundschaft Plus gestalten, ohne dass einer unglücklich wird?

Nur durch Ehrlichkeit. Sobald ein Partner sich verliebt, muss das Beziehungsmodell überprüft werden. kann mehr daraus werden oder muss die Freundschaft Plus zum Schutz der verliebten Person beendet werden? Meist wagt aber der verliebte Partner nicht sich zu offenbaren, weil er damit Gefahr laufen würde, dass der andere die Beziehung beendet. Und so kommt es zu dem, was beide vermeiden wollten: Liebeskummer, gebrochene Herzen und Tränen.

Ich kenne viele Fälle, in denen ein Partner ganz deutlich zu Beginn sagte: Ich will keine Beziehung. Doch das ist genau der Satz ist, den ein ängstlicher Bindungstyp braucht, um sich euphorisch verlieben zu können. Freundschaft Plus ist ein Symptom einer zunehmenden Bindung- und Verlustangst, die durch viele schmerzhafte Trennungserfahrungen zunehmen.

Je mehr Beziehungen wir führen, umso mehr Trennungen erleben wir. Und jede Trennung sorgt für eine Verletzung des Selbstwertes. Und wie wir wissen: Verletzter Selbstwert steuert die Schutzstrategien, die sich in Bindungsangst und Verlustangst zeigen. „Ich kann mich nicht binden“ ist eine solche Strategie ebenso wie „Ich kann nie wieder vertrauen.“ Das sind ganz typische Überzeugungen, die die Partnerwahl vieler Singles heute sabotieren. Und das sind letztlich die Argumente, die immer wieder für Freundschaft Plus angebracht werden.

Unbewusste Beziehungsmuster erkennen

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Wie eindeutig sind seine Signale?

Sein Wunsch nach Autonomie

Er hält Distanz

Sein Umgang mit Ihren Schwächen

Beharren auf seinen Grenzen

Seine Vorstellung von Beziehung

Seine Wünsche und seine Regeln

Hält sich seine Absichten offen

Hat Ihr Partner – vielleicht unbewusst – Bindungsangst?
Ihr Partner leidet ziemlich sicher nicht unter Bindungsangst
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Ihr Partner unter Bindungsangst leidet, wenn er sich so verhält, wie Sie ausgewählt haben.
Ihr Partner leidet möglicherweise unter Bindungsangst
Nach Ihren Angaben lässt sich nicht genau sagen, ob Ihr Partner unter Bindungsangst leidet. Eine Tendenz besteht, doch sie ist nicht besonders stark ausgeprägt. Sie ist allerdings erkennbar.
Ihr Partner leidet mit großer Wahrscheinlichkeit unter Bindungsangst
Ihr Schwarm oder neuer Kontakt oder Partner ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein vermeidender Beziehungstyp. Das bedeutet, dass er stark von Bindungsangst geprägt ist. Auch er wünscht sich Liebe und Bindung – jedoch schränkt seinen Wunsch nach Nähe immer der Drang nach Autonomie und Selbstverantwortung ein. Auf keinen Fall möchte er sich aufgeben in einem Wir einer Beziehung, sondern sein Ich bewahren. Dieses Ich ist geprägt von einem verletzten Selbstwert, deshalb fällt es ihm so schwer, weitere Verletzungen zuzulassen. Da Nähe verletzbar macht, wählt er die Distanz als Schutzstrategie. In extremen Ausprägungen können vermeidende Bindungstypen keine Kritik zulassen oder sich Grenzen setzen lassen, ohne mit einer Vielzahl von Gegenangriffsstrategien jegliche weitere Verletzung des Ichs zu verhindern. Wenn Sie immer wieder Beziehungen mit Partnern mit Bindungsangst eingehen wollen, dann besteht die große Möglichkeit, dass Sie ein ängstlicher Bindungstyp sind, der von Verlustangst geprägt ist. Denn zwei vermeidende Typen finden selten eine gemeinsame Basis für eine Partnerschaft. Wohingegen sich vermeidende und ängstliche Typen gegenseitig ergänzen und anziehen. Möglicherweise möchten Sie sich mit Ihrem Bindungssystem einmal näher beschäftigen, um aus einem schmerzhaften Muster auszubrechen.

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Freundschaft Plus ist für viele nur eine Übergangslösung bis zur nächsten “richtigen” Beziehung

Es geschieht nach meiner Beobachtung sehr häufig, dass der Partner, der zunächst sagte „Ich will keine Beziehung“, derjenige ist, der sich dann verliebt – in einen anderen Partner. Unbewusst ist Freundschaft Plus eben doch immer die Aussage: „Mit DIR will ich keine Beziehung führen.“ Das heißt eben auch: „Nicht mit dir, aber mit jemand anderem.“ Das ist für den unglücklich verliebten Partner, der in einer Wartestellung darauf hoffte, den anderen davon zu Überzügen, dass eine Beziehung mit ihm doch eine großartige Idee wäre, ganz besonders schmerzhaft. Er wird nicht nur zurückgewiesen, er wird auch noch ersetzt. Das bestärkt oft noch die unbewusste Überzeugung: “Ich bin nicht gut genug!” Am Ende steht meist der Vorwurf des zurückgewiesenes Partners: “Du hättest doch merken müssen, dass du mir das Herz brichst.” Ja. Aber ebenso hätte der Zurückgewiesene dem anderen auch nur glauben müssen, dass dieser wirklich keine Beziehung wollte. Weil Liebe so romantisiert wird, ist der Zurückgewiesene in vielen Erzählungen im Nachhinein immer das Opfer, der andere der Täter. Alle Dating-Phänomene – von Benching über Ghosting – zeigen diese Dynamik von Forderung und Rückzug, die bezeichnend ist für das Aufeinanderprallen gegensätzlicher Bindungssysteme, nämlich auf der einen Seite ängstlich und auf der anderen vermeidend.

Stellen Sie sich das Bindungssystem wie ein Kontinuum vor. Auf der linken Seite ist die Verlustangst. Sie stammt aus der Überzeugung: „Ich bin nicht gut genug. Ich muss mir Liebe verdienen.“ Verlustängstliche Menschen vergleichen sich permanent mit anderen und werten sich selbst ab. Bei der Partnerwahl fühlen sie sich deshalb von vermeintlich starken, selbstsicheren Personen angezogen. Auf der rechten Seite ist die Bindungsangst. Sie stammt aus der Überzeugung: „Meine Selbstkontrolle und Autonomie ist mein höchstes Gut. Ich will mein Ich nicht verlieren.“ Bindungsängstliche Menschen fürchten, in einer Beziehung im WIR aufgesogen zu werden. Sie fühlen sich angezogen durch verlustängstliche Menschen, weil die sich um sie bemühen und dadurch ihren Selbstwert erhöhen. Kommen diese ihnen jedoch zu nahe, dann ziehen sie den Rückzug an.

Menschen mit einem sicheren Bindungssystem würden eine verbindliche Beziehung immer einer Freundschaft Plus vorziehen oder diese abbrechen, sobald klar wäre, sie würde mit einem zurückweisenden Partner nie die nächste, verbindliche Stufe erreichen. Denn ihr Selbstwertgefühl ist hoch genug, um zu sagen: “Ich bin es wert, geliebt zu werden ohne Abstriche.”

Ist Freundschaft Plus eine Charakterfrage?

Im Einzelfall mag derjenige, der eine Freundschaft Plus möchte, nur jemand sein, der Sex-Affären sucht und dafür den Begriff Freundschaft Plus verwendet. Aber nach meiner Erfahrung ist es aber eine Frage des persönlichen Bindungsverhaltens und damit der Ausprägung von Bindungsangst und Verlustangst.

Ist Freundschaft Plus also immer etwas Schlechtes?

Nein. In der Liebe ist alles möglich, aber nicht alles gleich wahrscheinlich. Ich bin mir sicher, dass es funktionierende Freundschaft Plus-Beziehungen gibt und will diese keineswegs verdammen. Das steht mir und niemandem zu. Wenn beide Partner beispielsweise in einer Lebensphase sich befinden, in der eine feste Bindung unerwünscht ist, ist Freundschaft Plus ein Segen. Doch irgendwann sucht jeder Mensch Bindung und möchte die erste Priorität für einen geliebten Menschen sein – und nicht nur eine Option.. Und „Heiraten Sie Ihren besten Freund!“, ist der beste Tipp zur Partnerwahl. Denn in jeder Beziehung wird es Situationen geben, in denen ein Partner denkt: „Ja, ich liebe dich, aber nicht gerade jetzt“, und da ist gut, wenn beide beste Freunde sind, um sich später wieder in die Arme fallen zu können. Sexuelle Anziehungskraft alleine ist zwar immens mächtig, aber als Basis einer lebenslangen Beziehung auf Augenhöhe, wie sie sich die meisten Menschen ja wünschen, nicht ausreichend. Aus Freundschaft entstehen die besten Liebesbeziehungen, und wenn dies zunächst über den Umweg Freundschaft Plus geschieht, dann ist das nicht verkehrt.

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Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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