Sie möchten Ihre Beziehung retten? Vermissen Sie in Ihrer Beziehung die Spannung, die Sie beim Kennenlernen verspürt haben? Die Neugier und die Leidenschaft zu Beginn? Möchten Sie die Zeit zurückdrehen oder wenigstens anhalten?
Was er sagt und was er wirklich meint. Ein Leitfaden für die Kommunikation in der Partnerschaft. Das können Sie tun, wenn die Kommunikation in der Beziehung gestört ist
Wenn Paare streiten, dann fehlt häufig ein Übersetzungsprogramm. Scheinbar geht es um banale Kleinigkeiten, doch dahinter liegen oftmals unausgesprochene Emotionen. Nahezu jeder Konflikt zwischen Partnern handelt von (meist misslungenen) Versuchen, Kontakt und Bindung zu schaffen, also voneinander Nähe, Zuneigung, Anerkennung oder Wertschätzung erhalten. Es geht nie wirklich um den Müll, der nicht heruntergebracht wurde, es geht um gemeinsame Werte. Es geht nicht um die Sachebene – es geht um die darunter liegenden Gefühle.
Kommunikation in der Partnerschaft
„Männer-Übersetzer“ bleiben auf der Oberfläche: Nicht wenige Bücher wurden darüber geschrieben, wie unterschiedlich Männer und Frauen kommunizieren. Das tun viele auf den ersten Blick tatsächlich, aber nur wenn man sich nicht die Mühe macht, unter die Oberfläche zu schauen. Ein typisches Beispiel: Was meint ein Mann wirklich, wenn er sagt: „Ich habe überhaupt nichts„? – Antwort: „Ich habe ein Problem, ich benötige noch Zeit, um es zu lösen.“ Das mag auf den ein oder anderen Mann (und die ein oder andere Frau) tatsächlich zutreffen, doch ob jemand eher introvertiert ist, also seine Probleme für sich behält, oder extravertiert, also Probleme mit dem Partner lösen möchte, ist eine Frage der Persönlichkeit, nicht des Geschlechts. Und vor allem: Mit einer solchen Bedienungsanleitung ist kein Konflikt besprochen oder geklärt. Denn selbst wenn sich statistisch ein Beleg für eine solche „Übersetzung Mann-Frau“ finden ließe: Ob die auf Ihren Partner zutrifft, wissen Sie nur, wenn Sie mit ihm kommunizieren, also ihn fragen. Statt also die Suchmaschinen anzuwerfen, um herauszufinden was ein Mann meint, wenn er etwas sagt: fragen Sie Ihren Partner doch selbst. Der weiß das besser als Google und Frauenversteher oder Männerversteher.
Bei dem Beispiel „Ich habe überhaupt nichts“, geht es am Ende doch um Emotionen. Der schweigsame Partner ist verwirrt, traurig, grübelt, der fürsorgliche Partner erlebt eine Rückweisung und ganz abhängig von dessen Selbstwert kann er diese als sehr kränkend erleben. Dann beginnt der eigentliche Konflikt: „Wieso hat mein Partner so wenig Vertrauen, dass ermiss ich sagt, was ihn bedrückt? Hat das etwas mit mir zu tun? Habe ich etwas falsch gemacht?“
Nicht die Übersetzung von „Typisch Mann, typisch Frau„-Sätzen ist für ein Paar langfristig hilfreich, sondern nur das Aufdecken und Aufarbeiten der zugrunde liegenden Gefühle. Ein häufige Frage ist auch: „Was meint er, wenn er sagt, ich finde dich toll?“ Worum geht es wirklich? In den meisten Fällen wohl um ein Fehlen von Verbindlichkeit in der Partnerschaft und dem Wunsch, durch Anerkennung und Wertschätzung mehr Gewissheit zu erfahren. Als handelt es sich ebenfalls um eine Emotion, die hier den Konflikt trägt: Traurigkeit über mangelnde Gewissheit, Furcht vor Zurückweisung und Sorge über eine gemeinsame Zukunftsplanung. Was ich damit sagen möchte: „Übersetzen“ ist gut, aber nicht genug. Deshalb möchte ich Ihnen eine Übersetzung abseits von Klischees ans Herz legen, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, am Beispiel des 4-Ohren Modells von Friedemann Schulz von Thun.
Mein Partner versteht mich nicht! – Paarkommunikation und Streitkultur verbessern
Miteinander reden, Bindung schaffen und Konflikte lösen: Der Kommunikationskurs für mehr Liebe.
Bedienungsanleitung Kommunikation in Beziehung
Zunächst einmal etwas trocken formuliert: Jede Nachricht beinhaltet mehrere Aspekte, die jeweils aus der Perspektive des Senders und aus der des Empfängers betrachtet werden. Wer nun was versteht hängt zusammen mit der Persönlichkeitseigenschaften von Sender und Empfänger, ihren individuellen und gemeinsamen Erfahrungen, der Situation, in der die Nachricht kommuniziert wird und von der erhofften oder befürchteten Veränderung, die durch die Nachricht eingeleitet wurde.
Mit allem, was wir sagen, geben wir etwas preis über uns und wir machen deutlich, was wir uns vom Gesprächspartner wünschen. Selbst in den kleinsten Sätzen. „Schatz, mir ist kalt!“, kann zunächst wirklich nur bedeuten: „Brr. Das ist schattig hier.“ Es kann aber ebenso bedeuten: „Ich sitze so gemütlich, bring mir meine Jacke!“
Wir wünschen uns, uns im Partner spiegeln zu können
Gleich und gleich fühlt sich wohl miteinander, weil es Bestätigung, Geborgenheit und Vertrautheit vermittelt. Wir wünschen uns im Partner Bestätigung für unsere Wahrnehmung zu finden. Wir freuen uns über neue Einblicke – solange sie nicht gegenteilig zu unseren Werten stehen. Die erleben Menschen als Bedrohung. Und in solchen Situationen greifen Reflexe wie Flucht oder Angriff – und der Streit ist da.
Übersetzungshilfe für die Paarkommunikation
Weshalb manche Menschen bei bestimmten Sätzen und Formulierungen ganz anders reagieren als man selbst, hat mit deren Erfahrungen und Glaubenssätzen zu tun, also mit Emotionen. Konflikte drohen, wenn ein oder beide Partner dazu neigen, Dinge persönlich zu nehmen. Wenn Sie sich also angegriffen fühlen, können Sie sich – bevor Sie zurückschlagen – fragen: Was hat das mit mir zu tun? Warum reagiere ich so? Welche meine Überzeugungen wurden damit auf die Probe gestellt? Wodurch fühle ich gerade bedroht? Außerdem können Sie immer Ihren Partner fragen, wie er das gemeint hat!
Eine Aussage persönlich zu nehmen, kann bedeuten, sich nicht respektiert, sich nicht geschätzt oder sich nicht geliebt zu fühlen. Der Grundgedanke hinter ist diesen Gefühlen ist: „Würdest du mich wirklich lieben, dann würdest du …“ Es geht also meist um das sogenannte Beziehungsohr, das Dinge hören kann, die nie gesagt wurden oder Dinge überhört, die sehr wichtig sind. Auf der Sachebene kann sich jeder mit etwas Übung eindeutig ausdrücken, doch auf der Beziehungsebene lauern große Fallen. Fragen Sie also lieber einmal zu viel als zu wenig: Was hast damit gemeint? Was dachtest du, was ich meinte?
Das 4-Ohren Modell von Schulz von Thun: Wir kommunizieren auf verschiedenen Ebenen
- Auf der Sachebene (nahezu nebensächlich in Beziehungen),
- auf der Beziehungsebene (nahezu das Wichtigste in Beziehungen),
- über uns selbst
- und was wir uns wünschen.
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