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Trennungsgrund Affäre: Warum Menschen in Beziehungen fremdgehen und wo Untreue beginnt. Lesen Sie mehr über Fremdgehen und Untreue und wie Sie Ihre Partnerschaft schützen können.

Woran erkenne ich, ob mein Partner fremdgeht?

  • Veränderungen in der Handy-Nutzung – das deutlichste Anzeichen
    Am Auffälligsten ist statistisch die Änderung in der Smartphone-Nutzung. Trägt der Partner das Handy plötzlich ständig bei sich, schaut er immer wieder drauf und sichert er es plötzlich mit einem Pin, sollte man aufmerksam werden.
  • Fremdgeher verraten sich mit mehr Körperpflege und neuem Duft
    Änderungen in der Körperpflege können ebenfalls verräterisch sein. Vor allem, wenn sie auf einmal auffällig gründlich vollzogen werden. Auch wenn nach Überstunden ein blumiger Duft weht: Körpernähe hinterlässt ihre Duftspuren.
  • Plötzlicher Übereifer ist ein Anzeichen, betrogen zu werden
    Viele Fremdgeher geben sich besonders bemüht, charmant und aufmerksam zu sein. Das ist je nach Charaktertyp ein Teil des Täuschungsmanövers oder schlechtes Gewissen.
  • Widersprüche nehmen zu
    Wenn er angeblich mit seinen Freunden beim Fußball war, die Sportsachen aber unbenutzt in der Tasche liegen. Fremdgeher machen Fehler und um die müssen sie dann herum argumentieren.

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Warum ist Untreue so schwer zu definieren?

Manche finden bereits einen Mail-Kontakt ihres Partners schlimm und für andere fängt Fremdgehen erst beim Sex an. Die Definition von Untreue ist individuell. Untreue beginnt aber für die meisten dort, wo die persönlichen Absprachen einseitig aufgekündigt werden und etwas, das exklusiv in der Beziehung zwischen beiden Partnern verbleiben sollte, in einer Außenbeziehung ausgelebt wird.

Warum ist Treue so wichtig?

Wir wünschen uns Bindung zu unserem Partner, wir wollen wahrgenommen, anerkannt und respektiert werden und keine Option, sondern eine Priorität sein. Es ist individuell, ab wann sich jemand bedroht fühlt und es hängt auch von der Situation und der Paar-Dynamik ab. Stark verallgemeinert lässt es sich immer auf den Selbstwert herunterbrechen: Ist der hoch, dann fühle ich mich geschmeichelt, wenn der Partner umworben wird. Ist er niedrig, habe ich Angst, ausgetauscht zu werden gegen etwas vermeintlich Besseres. Frühere Beziehungserfahrungen tragen dazu bei, dass Fehler des alten Partners rasch und ungerechtfertigt dem neuen Partner bereits gedanklich unterstellt werden. Das ist verständlich, aber gefährlich.

Warum sollten Paare zu Beginn einer Partnerschaft offen über die eigenen Vorstellungen, bzw. die Definition von Untreue reden?

Leider ist es so, dass sexuelle Fantasien und Wünsche oft nicht ausgetauscht werden. Aus Furcht, den Partner zu verletzen, weil der möglicherweise nicht in allen diesen Fantasien die Hauptrolle spielt. Weil es viele Offenheit braucht und Mut, das Thema eben auch immer mit einem selbst zu tun hat, sprechen viele Paare nicht darüber, wo die Partner ihre individuelle rote Linie ziehen. Deshalb wird diese auch nicht verhandelt, sondern stillschweigend vorausgesetzt, dass der Partner das auch so sieht und sich daran hält.

Dabei gehört eine solche Verhandlung zu einer dauerhaften Beziehung wie Ehevertrag und Patientenverfügung dazu „Wie wollen wir damit umgehen, wenn einer von uns emotionale oder sexuelle Wünsche außerhalb der Beziehung erlebt?“ Die Statistik ist hier eindeutig: diese Gefühle werden vorkommen. Wenn sie heimlich in Affären ausgelebt werden, dann deshalb, weil Ängste und schlechtes Gewissen eine Distanz zwischen den Partner erzeugt, die dann durch Nähe mit einem Partner außerhalb der Beziehung gesucht wird. Das wäre unnötig, würde klar sein, in einem solchen Fall gäbe es ein ruhiges Lösungsgespräch und keine Vorwürfe. Wenn ein Partner beispielsweise Anerkennung vermisst und diese nur außerhalb der Beziehung erfährt, weshalb sein Herz nun für diese andere Person schneller schlägt, dann kann ein Schritt sein, dass die Partner Aufmerksamkeit und Dankbarkeit in ihrem Alltag üben. Eine solche Verhandlung muss nicht gleich zum Schluss oder zur offenen Beziehung führen.

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Was ist Micro-Cheating?

Untreue ist ein Beziehungsrisiko. Je nach Umfrage geben ein Drittel bis zwei Drittel der Deutschen an, dass sie schon einmal einen Beziehungspartner betrogen haben, wir sprechen also nicht von etwas, das vielleicht passiert, sondern von etwas das wahrscheinlich passieren wird. Aus der Beratung weiß ich aber auch, dass es nicht die einmaligen Seitensprünge sind, die Beziehungen zerbrechen lassen, es sind die über einen längeren Zeitraum geführten Affären, denn die gehen mit Vertrauensverlust, Betrug und Lügen einher. Selbst Paare, die sich bemühen, eine solche Affäre zu verarbeiten und zu verzeihen und zu versöhnen, scheitern meist, weil der Neubeginn nicht mehr funktioniert. Vor diesem Hintergrund fällt es mir beinahe schwer, Micro-Cheating für mehr als ein weiteres Zeichen zunehmender Verlustangst und Bindungsangst zu bewerten. Ich sehe durchaus die Gefahr, dass jede exklusive Beziehung außerhalb der Partnerschaft ein Risiko darstellt: die Kollegin, mit der er sich über Themen unterhalten kann, die zuhause mit der Partnerin tabu sind; die Ex, mit der er weiterhin einmal die Woche joggen geht, weil die neue Partnerin diesen Sport nicht teilt … Aus solchen Außenbeziehungen werden oft Affären. Umgekehrt erlebe ich aber, dass Partner mit großer Verlustangst, die viel Eifersucht und Kontrollwunsch zeigen, ihre Partner geradezu durch ihr Misstrauen in die Arme von anderen treibt. Denn Misstrauen schafft Distanz, Nähe und Intimität wird dann außerhalb gesucht. Ja, Micro-Cheating kann die Beziehung gefährden, aber vor allem dann, wenn das bereits Kontrollversuche und Misstrauen erzeugt und ein Partner große Verlustangst hat.

Warum lassen sich Menschen in einer Beziehung überhaupt auf einen Seitensprung ein?

Die meisten Frauen geben als Grund an, ihr Partner wäre zuwenig aufmerksam. Als weiteren Grund beklagen sie die Kommunikation. Männer würden sich zwar auch eine bessere Kommunikation wünschen, begründen Fremdgehen aber überwiegend mit dem Wunsch nach befriedigenderem Sex. Dass sich der Partner gehen lässt wiegt für beide Geschlechter gleich schwer.

  • In der Theorie: Einige Evolutionspsychologen beispielsweise sagen, Monogamie sei für Männer und auch für Frauen nur eine kulturelle Prägung, denn fürs Zeugen und das Aufziehen von Kindern ist Treue kein zwingendes Modell. Wir können davon ausgehen, dass Kinder früher eher in Gruppen und Stämmen aufwuchsen als in Zweierbeziehungen. Dies ist ein sehr junges Phänomen, das mit Besitz- und Erbansprüchen aufkam.
  • In der Praxis: Eifersucht ist häufig erst der Grund, der Partner in Affären treibt. Denn durch Eifersucht entsteht Distanz und diese wiederum sorgt dafür, dass das schlechte Gewissen nicht Überhand nimmt. Kontrolle und Eifersucht, ebenso wie ein Treuetests, sind immer Zeichen von verletztem Selbstwert. Nicht selten wird aus einem Verdacht die sich selbst erfüllende Prophezeiung, weil der fälschlich beschuldigte Partner nämlich nun beginnt, die Beziehung tatsächlich in Frage zu stellen. Eifersucht schafft Distanz, Menschen suchen aber Nähe und Bindung. Ist diese Nähe zu Hause nicht mehr zu finden, wird sie sicher anderswo gesucht: Beispielsweise im Büro mit dem Arbeitskollegen, dem die Beziehungsprobleme zuhause anvertraut werden.
  • Arbeitskollegen sind deshalb so häufig Affärenpartner: Weil durch den Austausch von Themen, die eigentlich in die Beziehung gehören, eine neue Exklusivität außerhalb der Partnerschaft eingegangen wird, die mittel- und langfristig für nur noch mehr Distanz der Partner führt. Deshalb werden in Arbeitskollegen auch so häufig vermeintlich die „Seelenverwandten“ gefunden: Weil über einen langen Zeitraum eine freundschaftliche und vertrauensvolle Basis einer Beziehung aufgebaut wird.
  • Problem Selbstverständlichkeit: Seitensprünge finden häufig in den Beziehungen statt, in denen die nötige Aufmerksamkeit dem Partner gegenüber fehlt und das Interesse am anderen nachgelassen hat. Daher kommt es auch, dass Affären oft jahrelang nicht auffliegen.

Aus der Erfahrung der Paarberatung und Paartherapie kann ich versichern: Viele Menschen betrügen, und sie lieben ihre Partner dennoch. Und es ist eben nicht nur die Beziehung gefährdet, die nicht gut läuft – auch eine Super-Beziehung birgt ein Risiko. Das liegt schon einfach daran, dass KEINE Beziehung durchwegs IMMER super läuft. Jede Partnerschaft muss auf Veränderungen von innen und außen reagieren: Diese Phasen sind oftmals holprig, manchmal sogar schmerzhaft. Die Welt wäre ein besserer Ort, würden alle Menschen dann sich ganz offen und ehrlich mit ihren Sorgen und Ängsten an ihre Liebsten wenden, aber viele können das nicht, weil die Furcht vor Zurückweisung (häufig aufgrund negativer Erfahrung mit dem aktuellen, aber auch mit einem früheren Partner) noch größer als die ursprüngliche Sorge ist.

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Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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