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Wie Lange Hält Meine Beziehung?

Lässt sich messen oder berechnen, wie lange eine Beziehung hält? Nach wie viel Jahren trennen sich die meisten Paare? Wissenschaftliche Fakten zur Liebe

Wie lange halten Beziehungen?

Es gibt eine Menge Statistiken, wie lange Ehen halten. Das sind knapp 15 Jahre. Das sind dreieinhalb Jahre mehr als noch 1990. Überhaupt wird heute wieder häufiger geheiratet, die Ehen sind dauerhafter und werden seltener geschieden. Beziehungen ohne Trauschein dauern nicht so lange statistisch gesehen. Sie halten gut 4 Jahre. Aber erst nach knapp 5 Jahren heiraten die meisten Paare. Je länger ein Paar zusammen ist, umso geringer wird die Gefahr einer Trennung. Wer erst einmal mehr als 15 Jahre eine Beziehung oder Ehe führt, trennt sich signifikant seltener.

Was sagt die Beziehungsdauer über das Beziehungsglück aus?

Die entscheidende Frage ist aber nicht, wie lange zwei Menschen zusammen sind, sondern wir zufrieden und glücklich sie miteinander sind. Und auch hier nimmt die Beziehungszufriedenheit seit Jahren zu. Auch wenn die Partnersuche und die Partnerwahl heute von vielen Singles als besonders anstrengend erlebt werden: haben sich zwei dann doch gefunden, dann haben meist sie eine bewusste Entscheidung getroffen, die auf die Beziehungszufriedenheit positiv einzahlt. Lange galt bei Experten die Erkenntnis: “Paare trennen sich heute nicht, weil sie unglücklich sind, sondern weil sie meinen, sie könnten mit einem anderen Partner glücklicher werden.” Das lässt sich heute so aber nicht mehr festmachen. Mehr Paare als zuvor suchen heute Unterstützung in Paartherapie und Paarberatung und sind bereit, an ihrer Verbindung zu arbeiten.

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Ist denn eine Prognose über die Dauer einer Beziehung sinnvoll?

Der Wunsch nach Sicherheit in einer Beziehung ist verständlich und nicht neu, jedoch widerspricht er dem Wesen der Liebe, die eben Mut und Vertrauen erfordert von den Partnern, um wachsen zu können. Liebe ist eine Entscheidung und sie verändert sich. Im besten Falle wächst sie über die Jahre. Das Tröstende ist: sie lässt sich auch wieder entfachen, wenn sie einmal abgekühlt ist, weil die Partner sich entgegengesetzt entwickelt haben.

Tatsächlich gibt es einige Faktoren, die dafür sprechen, dass eine Beziehung scheitert. Aus der Paartherapie-Praxis würde ich sagen: Wenn die Verbindung nicht mehr herstellbar ist, beispielsweise nach einer langjährigen Affäre und erheblichem Vertrauensverlust. Ansonsten bin ich grundoptimistisch und denke, dass solange beide Partner eine Beziehung wünschen, alles möglich ist, ganz unabhängig von ihren Unterschieden.

Mit einer Trefferquote von über 90 % hat bereits vor einigen Jahren der US-amerikanische Paarforscher Prof. John Gottman eine sehr präzise Vorhersage erstellt, ob ein Paar zusammenbleibt oder nicht. In seinem wissenschaftlichen Werk „Die Vermessung der Liebe“ wimmelt es nur so vor mathematischen Formeln, die er in 40 Jahren Beobachtung von Paaren erstellt hat. Die Beziehungs-Anamnese besteht aus einem extrem umfangreichen Fragebogen mit mehreren Hundert Punkten und ordnet Paare in insgesamt 5 Paar-Typen ein: 3 erfolgreiche und zwei nicht erfolgreiche.

“Wer unglücklich startet, wird noch unglücklicher”

Ich kann aus meinen Erfahrungen bestätigen: Beziehungen, die schwierig beginnen, bleiben meist schwierig. Der Grund ist die Paar-Dynamik, die bspw. entsteht, wenn ein Partner mehr die Beziehung wünscht als der andere. Daraus kommt ein Paar selten wieder heraus. Ich möchte das so zusammenfassen: da stimmt die Partnerwahl nicht. Einer der Partner müsste sich grundlegend verändern, damit eine Beziehung funktionieren kann. Das wird nicht geschehen. Viele Paare gehen aber eine Beziehung ein in der Hoffnung, der andere würde sich schon noch anpassen oder einsehen, dass er sich anpasssen muss. Dieses Hoffnungs-Prinzip wird sich nicht erfüllen.

Gleichzeitig gilt aber: Wenn beide Partner wirklich eine Beziehung miteinander wollen, dann können sie tatsächlich ihre Konflikte überwinden oder zumindest in ihre Partnerschaft so integrieren, dass ihre Bindung bestehen bleibt. Es geht ja niemals darum alle Konflikte zu lösen, sondern darum, mit den unlösbaren Konflikten zurecht zu kommen. Das sind jene, bei denen kein Kompromiss möglich ist, der beide Partner gleichermaßen zufrieden stellt. Und das sind über 60 % aller Konflikte in Beziehungen! Wer immer nur maximal die Hälfte dessen erhält, was er sich wünscht, der wird irgendwann keinen Optimismus mehr für diese Beziehung aufbringen, weil er sich nicht vorstellen kann, mit dieser Person auch in Zukunft noch glücklich sein zu können. Solange aber Paare diese Konflikte annehmen können, dann ist alles möglich.

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“Gleich und gleich gesellt sich gern” oder “Gegensätze ziehen sich an”?

In der Kennenlernphase suchen Menschen Gemeinsamkeiten, wie diese ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Hinzu kommt, das wir in der Limerenz-Phase, so heißt wissenschaftlich die Verliebtheitsphase mit dem euphorisierenden Hormon-Cocktail, der uns dann steuert, die Unterschiede auch kaum wahrnehmen und häufig ausblenden. Unterschiede sind gut und nötig, aber sie dürfen nicht als Bedrohung erlebt werden, sondern als Ergänzung. Der Volksmund hat also mit beiden Sätzen recht. Diese widersprechen sich auch nicht.

Welche Faktoren begünstigen eine lange glückliche Beziehung?

Gewiss gibt es die, insofern dass es sich um Faktoren handelt, die es jedem Partner ermöglichen, überhaupt eine möglichst sichere Bindung zum anderen Partner aufzubauen. Ich scheue mich davor auf Datenbasis einem Paar eine Prognose zu stellen, auch wenn es sicher Risikofaktoren gibt: Wenn beispielsweise bereits die Kennenlernphase ein zähes Ringen um Nähe du Distanz, um Rückzug und Forderung und Dominanz war, dann wird das in einer Partnerschaft mit größter Wahrscheinlichkeit ein zähes Ringen bleiben. Aber Sicherheit in der Liebe gibt es nicht. Und dass uns Liebe Sicherheit geben soll, ist eine sehr junge Idee. Noch vor 200 Jahren war Liebe sogar ein Sicherheitsrisiko für die Ehe. So verständlich der Wunsch ist, frühzeitig zu wissen, ob die Investition in die Beziehung und den Partner sich lohnen wird, so kapitalistisch ist sie auch und berücksichtigt nicht zwei ganz wesentliche Faktoren der Liebe: Mut und Vertrauen. Die muss ein Paar mitbringen und die sind eben ausschlaggebend für den Bindungsstil. Ich denke, für den Erfolg einer Beziehung spricht in erster Linie, was das Paar gemeinsam entwickelt.

Bleiben Paare in Zeiten von Online-Dating generell kürzer zusammen als früher?

Nein. Das Gegenteil scheint der Fall. Die Ehen sind haltbarer etwa seit der Jahrtausendwende und dem Aufstieg von Online Dating. Ob es hier jedoch einen konkreten Zusammenhang gibt, muss noch untersucht werden. Gewiss liegt es auch daran, dass mittlerweile viele unglückliche Verbindungen aus den Jahren, in denen sich Partner zusammengetan haben nur aus wirtschaftlichen Gründen, bereits überwiegend geschieden sind. Die Langzeitstudien hierzu sind verständlicherweise noch nicht da, denn Online Dating ist jetzt erst gut 20 Jahre alt, aber sie laufen und sie bescheinigen Online Paaren Bestnoten. Obwohl die vermeintlich große Auswahl an potentiellen Partnern im Internet gewiss viele Singles überfordert, gleichzeitig ermöglich sie möglicherweise eine “bessere” Partnerwahl – nach individuellen Kriterien aus einer größeren Auswahl. Die Entscheidung mag schwerfallen, aber sie scheint auch bewusster. Je nach Alter und Milieu findet die erste Kontaktaufnahme von Singles heute Online statt: mindestens ein Drittel, vermutlich eher sogar die Hälfte bis zu 90 Prozent (bei gleichgeschlechtlichen Paaren) der Beziehungen heute begannen dort. Ich bin Optimist: ich denke, der Wunsch nach einer langfristigen Liebesbeziehung ist größer als je zuvor und das Internet scheint ein Weg zu sein, der genau dabei hilft.

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Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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