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Trennungen sind belastende und können traumatische Erfahrungen sein. Was sind die Symptome nach einer Trennung, wie finden Sie heraus, ob Sie an einer posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS, oder einer Anpassungsstörung leiden, was Sie nun tun können und ob EMDR Ihnen helfen kann

EMDR nach Trennungserfahrung, EMDR nach Verlust

Trennungs- und Verlusterfahrungen sind mit die schlimmsten Lebenserfahrungen. Dabei ist für die Betroffenen die Dauer der Beziehung oft unerheblich, entscheidend sind häufig frühere Erlebnisse von Verlust und Trennung, die in diesem Moment – auch unbewusst – neu erlebt und getriggert werden. Auch Ghosting, der plötzliche Kontaktabbruch ohne Erklärung, kann frühere Trennungserfahrungen zurückbringen und triggern. Im Rahmen meiner therapeutischen Arbeit mit Bindungsverletzungen biete ich meinen KlientInnen und PatientInnen EMDR an.

Trennungen können traumatisch erlebt werden

Nach der Bindungstheorie ist der Wunsch nach Verbindung ein basales Bedürfnis des Menschen. Als Baby bereits lernen wir, dass wir ohne psychische und physische Verbindung zu anderen nicht überleben können. Nach dem tiefenpsychologischen Modell prägt die Angst vor Verlust der Bezugsperson im ersten Lebensjahr unseren Umgang mit Trennung in späteren Leben. Das heißt, von Verlustangst geprägte Menschen neigen später dazu, in Trennungssituationen diese Urangst zu reaktivieren. Ihr persönliches Bindungsverhalten ist häufig ausschlaggebend.

Stammesgeschichtlich gehen Trennungen und Verlust nahe einher mit Todesangst. Wer vom Stamm verstoßen oder zurückgelassen wurde, hatte keine Chance auf Überleben. In der Emotionsfokussierten Paartherapie EFT wird die Furcht vor Verlust der Bindung zum Partner zum zentralen Konflikt. Dr. Sue Johnson, Erfinderin der EFT, erklärt das Modell so, dass Paare in ihrem Wunsch nach Nähe und Geborgenheit unbewusst auf die Angst vor dem Verlust von Liebe, die existenziell bedeutsam, teilweise panisch reagieren. Da sich das Gehirn dann in den Flucht-Angriff-Starre-Modus begibt und nicht mehr “vernünftig” denken kann, kommt es zum Streit. Alle größeren Konflikte sind demnach emotional verursacht und nicht bezogen auf das vordergründige Sachthema, den Auslöser.

Trennungen gehören zu den lebensüblichen Erfahrungen und gelten nicht als Auslöser von Posttraumatischen Belastungsstörungen. Gleichzeitig entscheiden die Symptome über die Diagnose. Es ist selten, aber es ist möglich, dass eine Trennung, vor allem bei vorbelasteten Personen, zu PTBS führt. Wahrscheinlicher allerdings ist, dass die Betroffenen einen Anpassungsstörung erleben.

Welche Symptome treten nach einer Trennung auf?

Die akute Belastungsreaktion auf eine Trennung tritt meist unmittelbar nach dem Ereignis auf. Typische Symptome:

  • dissoziative Symptome (neben sich stehen, sich nicht mehr fühlen)
  • gesteigerte Affekte (Wut, Trauer etc.)
  • überschießende vegetative Reaktionen (Herzrasen, Schwitzen etc.)
  • physische Reaktionen (Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit etc.)

Diese lassen sich als eine normale Reaktion auf ein „unnormales“ Ereignis deuten und klingen meist nach einigen Tagen etwas ab.

Die posttraumatische Belastungsstörung hingegen ist eine verzögerte Reaktion (innerhalb von 6 Monaten) auf ein Ereignis „katastrophalen“ Ausmaßes. Sie ist gekennzeichnet durch ein eindringliches, ungewolltes Wiedererleben („Flashbacks“), Vermeidungsverhalten sowie psychische und vegetative Übererregung („Hyperarousal“).

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Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung PTBS?

Per Definition ICD-10 ist die posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, Folge eines psychischen Traumas, das durch ein kurz- oder langdauerndes Ereignis ausgelöst wurde, das außerhalb der üblichen Lebenserfahrungen liegt. Hierzu zählen beispielsweise Erleben von körperlicher oder seelischer Gewalt, Erleben von Katastrophen, Diagnose einer schweren Krankheit etc. Bei einem PTBS muss die betroffene Person nicht selbst das Opfer gewesen sein. Auch bei einem Augenzeugen oder einem professionellen Helfer kann ein schwerwiegendes Ereignis eine posttraumatische Belastungsstörung zur Folge haben. Unabhängig davon erleben die Betroffenen ein Gefühl von Hilflosigkeit und Angst, haben keine Möglichkeit der Einflussnahme, fühlen sich der Situation ausgeliefert.

Die Symptome einer Posttraumatische Belastungsstörung PTBS nach Trennung

Symptome einer Posttraumatische Belastungsstörung PTBS zeigen eine große Variationsbreite. Depressive Störungen, Dissoziationen oder auch somatoforme Symptome treten vor allem in diesen drei Symptomgruppen auf:

• Fortgesetztes Wiedererleben des Traumas (Intursion), beispielsweise in Form von Flashbacks, Tag – oder Alpträumen. Das traumatisierende Ereignis drängt sich in der Erinnerung immer wieder und unkontrollierbar auf. Die Reaktionen auf diese Erinnerung sind den Reaktionen beim traumatisierenden Ereignis sehr ähnlich. Betroffene schmecken, riechen und fühlen so wie damals.
• Sozialer und emotionaler Rückzug (depressive Phase): Die Betroffenen erleben keine Lebensfreude mehr, sind teilnahmslos, emotional abgestumpft und zeigen den Situationen gegenüber, die sie an das Trauma erinnern könnten, ein intensives Vermeidungsverhalten.
• Vegetative Übererregtheit (Hyperarousal): Schlafstörung, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen oder eine unverhältnismäßige Schreckhaftigkeit.
Die Symptome treten in der Regel mit einer Latenz auf. Diese Verzögerung dauert Tage bis Monate, manchmal Jahre.

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Anpassungsstörung oder Posttraumatische Belastungsstörung PTBS?

Die Anpassungsstörung lässt sich sehr vereinfacht als eine Reaktion (meist depressiver Art: Interessenverlust, gedrückte Stimmung etc.) auf eine klar nachvollziehbare Lebensveränderung („Life Event“) bezeichnet werden und dauert definitionsgemäß nicht länger als 6 Monate an. Obwohl sie zu den häufigsten gestellten psychiatrischen Diagnosen gehört, gibt es bisher keine konkrete Behandlungsleitlinie. Entlastende Gespräche sowie Ressourcenaktivierung stehen hier im Vordergrund. Gegebenenfalls kommt EMDR in Frage.

Als Paartherapeut und Experte für Bindungsverhalten bin ich spezialisiert auf die Folgen von Trennungen und Bindungsstörungen und helfe Ihnen gerne, Trennung und Liebeskummer zu überwinden und irgendwann frei und bereit zu werden für eine neue Beziehung und eine neue Liebe. 

Posttraumatische Belastungsstörung PTBS Online Test

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Haben Sie eine lebensbedrohliche Situation erlebt oder beobachtet, die intensive Angst, Hilflosigkeit oder Schrecken verursacht?

Haben Sie in Ihrer Beziehung eine Situation erlebt, die intensive Angst, Hilflosigkeit oder Schrecken verursacht?

Erleben Sie die traumatische Situation in immer wiederkehrenden Erinnerungen?

Erleben Sie die traumatische Situation in wiederkehrenden Träumen?

Erleben Sie die traumatische Situation in einem nicht aufhörenden Gedankenkarussell?

Erleben Sie in plötzlich auftretenden Flashbacks die Gefühle wieder, die Sie in der traumatischen Situation verspürten?

Erleben Sie in Momenten, die an die traumatische Situation erinnern, starke Emotionen?

Vermeiden Sie Gespräche und Gedanken über die traumatische Situation?

Vermeiden Sie Kontakt zu Menschen, die Sie an die traumatische Situation erinnern?

Blenden Sie Erinnerungen an die traumatische Situation aus?

Haben Sie das Interesse an Aktivitäten verloren, denen Sie vor der traumatischen Situation mit großer Begeisterung nachgegangen sind?

Fühlen Sie sich ohne Verbindung zu Menschen, denen Sie sich zuvor verbunden gefühlt haben?

Haben Sie den Eindruck, Ihre Emotionen sind seit der traumatischen Situation reduziert oder eingeschränkt?

Fällt es Ihnen schwer, eine Prognose über Ihre Zukunft zu machen? (Bspw. betreffend Ihrer Beziehung, Ihrer Kinder oder Ihrer beruflichen Karriere)

Haben Sie Schlafprobleme?

Sind Sie sehr reizbar und unkontrolliert?

Erleben Sie Konzentrationsschwierigkeiten?

Befinden Sie sich immer in einer Art Alarmbereitschaft?

Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung
Sie zeigen PTBS Symptome
Besonders typisch für PTBS ist das immer Wiedererleben der traumatischen Erfahrung. Das können Tagträume sein, intensive Erinnerungen wie Flashbacks und Angstträume in der Nacht. Um sich vor diesen Gefühlen zu schützen, entwickeln viele Betroffene Schutzstrategien: sie schaffen Distanz und wirken gleichgültig und teilnahmslos, häufig vermeiden sie alles, was sie an das Traumata erinnern könnte und scheinen dadurch emotional abgestumpft. Anzeichen für eine Übererregung sind Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten, sowie Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit und erhöhte Wachsamkeit. Die Begriffe Posttraumatische Belastungsstörung, Posttraumatisches Belastungssyndrom, Posttraumatisches Stresssyndrom oder das englische Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) werden gleichbedeutend verwendet. Die psychische Erkrankung wird gemäß der internationalen Klassifikation ICD-10 den Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen zugeordnet. PTBS Syndrome sollten von einem Arzt beobachtet und therapeutisch behandelt werden.
Sie haben keine oder sehr wenige PTBS Symptome angegeben
Sie haben keine oder sehr wenige Symptome angegeben, die typisch sind für eine PTBS. Falls Sie sich unsicher sind, ob Ihre Selbsteinschätzung korrekt ist, wenden Sie sich bitte an einen Therapeuten.
Sie zeigen einige PTBS Symptome
Um eine Posttraumatische Belastungsstörung zu überwinden, ist eine frühzeitige therapeutische Behandlung angeraten. Sie haben zwar nur einige typische PTBS Symptome angegeben, dennoch zeigt letztlich bereits Ihr Interesse an diesem Test ein Bedürfnis nach Abschluss einer schmerzhaften Erfahrung. Wenden Sie sich, wenn Sie keine Verbesserung Ihrer Situation erleben, an Ihren Arzt für eine Diagnose.

Typisch für die PTBS sind Symptome des Wiedererlebens, die sich den Betroffenen tagsüber in Form von eindrücklichen Erinnerungen an das Trauma sowie in nächtlichen Angstträumen aufdrängen. Auch das Vermeiden von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten sind charakteristische Verhaltensweisen von PTBS-Betroffenen. Die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung wird gestellt, wenn typische Symptome über mehr als vier Wochen in belastender Form nach dem Ereignis bestehen.

Wenn Sie denken, Sie sind betroffen, dann wenden Sie sich unbedingt an einen Psychiater, der Ihnen gegebenenfalls Medikamente verschreiben wird. Für eine erfolgreiche Behandlung sind dann ergänzende einfühlsame und beruhigende psychotherapeutische Gespräche nötig.

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Liebeskummer ist wie eine Aufgabe, in der es darum geht, dein Herz zu reparieren. Das gelingt mit gezielter Hilfe viel leichter. Der Liebeskummer-Onlinekurs der Modern Love School bietet dir eine Online-Hilfe zur Selbsthilfe.

Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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