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Mein Partner Ist Mir Fremd Geworden

Ich kenne meinen Partner nicht wieder! Wenn Entfremdung in der Partnerschaft die Liebe bedroht, dann übernehmen rasch Angst vor Verlust der Bindung und Furcht vor einem Beziehungsaus die Paar-Dynamik. Die Folge sind oft verletzende und abwertende Streits und es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle vier apokalyptischen Reiter der Paarkommunikation selbst kleinste Konflikte eskalieren lassen.

Warum ist der Partner plötzlich fremd?

Auslöser für eine Entfremdung können vielfältig sein. Eine Veränderung im Verhalten des Partners kann ein Grund sein. Vor allem, wenn diese Veränderung sich auf ein bisher als stützend und verbindend erlebtes Verhalten bezieht. Wenn beispielsweise plötzlich ein lieb gewonnenes Ritual aufgegeben wird. Wenn ein gemeinsames Hobby zugunsten eines neuen Interesses nicht mehr verfolgt wird. Wenn Gesprächsinhalte von früher abgetan und gegen andere ersetzt werden, die keinerlei gemeinsamen Grundlagen haben.

Ein anderer häufiger Grund ist die Erkenntnis, dass sich ein Partner in dem anderen getäuscht hat. Dass dieser nicht der ehrliche, offene Mensch ist, der er in der eigenen Wahrnehmung immer war, wenn dieser beispielsweise eine heimliche Affäre hatte. Oder wenn plötzlich tiefe Konflikte und Auseinandersetzungen mit anderen auffällig werden, die über Jahre nie zur Sprache kamen. Oder wenn eine überwertige Idee plötzlich das ganze Denken einnimmt und diese scheinbar nicht korrigierbar ist.

Wenn der Partner plötzlich fremd ist, dann können psychische und physische Erkrankungen Auslöser sein. Viele organische Störungen bringen Veränderungen mit, die zunächst als ungewohnte Verhaltensweisen interpretiert werden. Demenzerkrankte beispielsweise verlieren langsam aber stetig ihre Merkfähigkeit, erleben sich orientierungslos, werden ängstlich und unsicher.

Test: Kann ich meinen Partner vertrauen?

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Mein Partner ist mir treu

Ich denke, ich kann den allermeisten Menschen vertrauen

Mein Partner und ich werden immer beste Freunde sein

In schwierigen Zeiten kann ich mich auf meinen Partner voll und ganz verlassen

Mein Partner gibt mir das Gefühl, attraktiv und begehrenswert zu sein

Mein Partner und ich erleben viele romantische Momente

Wenn es mir schlecht geht, kann ich mich immer an meinen Partner wenden

Wenn es Konflikte gibt, dann sprechen wir offen darüber und lösen sie

Mein Partner hält seine oder ihre Versprechungen

Mein Partner macht mir Geschenke und überrascht mich immer wieder

Traust du deinem Partner?
Ja, ich vertraue meinem Partner voll und ganz
Dein Vertrauen in deinen Partner ist umfassend und stabil. Du zweifelst nicht an ihren oder seinen Gefühlen für dich und hast keine Veranlassung für Misstrauen. Pflegt weiterhin eine offene und emotionale, zugewandte Kommunikation, das ist die Basis für eine lange und harmonische Beziehung. (Quelle: The Gottman Institute)
Ja, ich vertraue meinem Partner, aber auch nicht in jedem Bereich
Dein Vertrauen ist da, in manchen Aspekten allerdings hast du schon deine Zweifel. Diese beunruhigen dich manchmal, grundsätzlich jedoch siehst du eine stabile Basis für euch. Ein paar mehr Rituale zugewandter und emotionaler Kommunikation würden euch mehr Sicherheit geben. Vielleicht magst du einmal in meinen Onlinekurs: "Paarkommunikation verbessern" in der Modern Love School schauen, dort findet ihr hilfreiche und bewährte Übungen dazu. (Quelle: The Gottman Institute)
Nein, ich vertraue meinem Partner eher nicht
Eure Vertrauensbasis ist leider eher gestört, deinen Antworten nach. Möglicherweise ist etwas vorgefallen, das dein Misstrauen geweckt hat, vielleicht quälen dich aber auch frühere, negative Beziehungserfahrungen und du versuchst dich so vor Verletzungen zu schützen. Vertrauen ist jedoch unverzichtbar für eine dauerhafte, stabile Beziehung. Vielleicht magst du einmal in meinen Onlinekurs: "Paarkommunikation verbessern" in der Modern Love School schauen, dort findet ihr hilfreiche und bewährte Übungen für eine vertrauensvolle Beziehung. Vielleicht willst du aber auch den Beziehungscheck "Der große Liebestest" machen. Oder auch eine Paarberatung buchen. (Quelle: The Gottman Institute)
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Mein Partner versteht mich nicht! – Paarkommunikation und Streitkultur verbessern

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Wie kann man sich so fremd werden?

Eine wichtige Säule einer Partnerschaft sind Vertrautheit und Gewohnheit, denn die sorgen für Stabilität und Sicherheit. Diese und gemeinsamen Werte und zusammen Erlebtes und Geschaffenes sind die Basis des Gefühls: Unsere Verbindung ist sicher. Ich kann mich auf dich verlassen. Du bist an meiner Seite.

Wird diese Verbindung bedroht, erleben die Partner Beziehungsstress, Angst vor Verlust der Beziehung. Dazu benötigt es nicht der Drohung: „Ich werde dich verlassen!“ Schon kleine Veränderungen können für Zweifel sorgen: „Wenn du mich wirklich liebst, dann würdest du doch nicht …“ Diese Furcht vor Verlust der Verbindung ist eine Urangst. Kommt sie auf, gehen die Betroffenen in den Fight or Flight Modus: Sie kämpfen – oder sie flüchten. Denn das sind die beiden Reaktionen, auf die unser Körper geeicht ist in Gefahrensituationen. Der Verstand wird hierbei nicht gebraucht, der würde die Reaktion nur verlangsamen. Die Folge: Ein Konflikt, der eine solche Trennungsangst erzeugt, wird immer eskalieren.

Neues, untypisches oder ungewohntes Verhalten des Partners sorgt bei vielen Menschen zunächst einmal nicht für großes Interesse, sondern für große Angst. Je nach persönlicher Prägung erleben Menschen Veränderungen eher als etwas Positives oder als etwas Bedrohliches, also als Beziehungsprobleme. Es gibt viele, die lieben Veränderungen, aber auch sehr viele, die lieben Beständigkeit. In Beziehungen ist es aber vor allem die Beständigkeit, die Vertrauen und Sicherheit gibt.

Emotionale Entfremdung vom Partner

Wird der Partner fremd, ist die emotionale Verbindung gestört. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich nicht die Verbindung wieder herstellen lässt oder eine neue aufgebaut werden kann. Das ist natürlich stark abhängig davon, welche Erfahrungen mit Veränderungen die Partner in ihren eigenen Biografien und in der gemeinsamen gemacht haben; wie sehr sie sich aufeinander verlassen konnten. Aber eben auch, ob sie einander schon enttäuscht haben.

Findet ein Partner nach Jahren ausgeprägtem Interesse an einem Hobby plötzlich gar nichts mehr daran und stürzt sich stattdessen auf ein neues, dann könnte in der Theorie der andere Partner sagen: „Das ist ja spannend, was fasziniert dich daran so? Kannst du mich teilhaben lassen daran? Ich würde gerne verstehen und vielleicht sogar mitmachen, wenn ich darf!“

In der Praxis jedoch zieht das vielen Paaren den Boden unter den Füßen weg. Weil sie eben genau dieses Gespräch, das sie jetzt führen müssten, nicht führen. Vielleicht weil sie das nie gelernt haben, vielleicht wie die Angst zu groß ist und der Fluchtimpuls überwiegt: „Wenn wir nicht darüber sprechen, dann ist es ja auch nicht so wichtig!“

Es ist leicht nachzuvollziehen, dass unabhängig von unbewussten Sorgen ein neues Hobby ein erheblich leichteres Gesprächsthema darstellt, als eine aufgeflogene Affäre. Hier können Ängste um ein Beziehungsaus nicht ausbleiben. Der Konflikt muss also eskalieren. Gleichzeitig kann nur Heilung erfolgen, wenn der betrogene Partner diese fraglos negative und schmerzhafte Seite des betrügenden Partners nicht alleine als Bedrohung, sondern als etwas erlebt, das er sich näher ansehen möchte.

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Jeder Veränderung birgt auch eine Chance

Schlechte Seiten können sich manchmal ertragen lassen mit Umkehrungen: In welchen Situation könnte auch das verletzende Verhalten irgend etwas Positives haben? Der Partner könnte sich fragen:

  • Gibt es etwas, das ich an dieser fremden, neuen, bedrohlichen Person trotzdem spannend finden kann?
  • Möchte ich diese Seite an meinem Partner, obwohl sie mich verletzt hat, näher kennenlernen?
  • Was hat dich dabei gut fühlen lassen? Wie können wir dieses Gefühl in unserer Beziehung erleben?
  • Gibt es etwas, das der rücksichtslose Anteil in dir, den ich erleben musste, etwas unsere Beziehung durchsetzen kann?
  • In unserer Beziehung erlebe ich dich als zurückhaltend und zurückgezogen. Wer ist dieser forsche, leichtsinnige Anteil, der eine Affäre eingehen konnte?

Es geht dabei nicht darum Entschuldigungen zu finden. Das wäre falsches Umdeuten. Es geht nicht darum, Verhaltensweisen zu verdrängen oder zu verleugnen. Das führt in emotionale Abhängigkeit. Vielmehr müssen sich die Partner klar werden: Da gibt es offenbar Persönlichkeitsanteile, die zuvor nicht so ersichtlich waren. Jetzt sind sie aber deutlich – und sie gehen nie wieder weg. Kann ich mit diesen neuen Anteilen leben?

Distanz führt niemals zu Nähe

Aus Distanz wird nur Distanz, nur Nähe schafft Nähe. Wer sich wegen des Gefühls der Entfremdung in die Distanz begibt, kann nur verlieren. Es braucht genau in diesen Situationen dann die Überwindung und den Mut, einen Blick auf das zu werfen, was einem Angst macht.

Nach meiner Erfahrung fällt es Partnern ohne Unterstützung sehr schwer, in einer solchen Situation das Gespräch zu führen, das sie nun führen müssten. Genau dazu ist Paarberatung und Paartherapie da: den Rahmen und die Werkzeuge bereitzustellen, damit die Partner aussprechen können, was ausgesprochen werden muss. Das ist kein Bällebad, das kostet Mut, Überwindung, Vertrauen – und kann natürlich zur Entscheidung führen: „Nein, dieser neue Mensch ist nicht derjenige, mit dem ich leben möchte!“ „Diese neuen Verhaltensweisen machen mich zu einer Person, die ich in einer Beziehung nicht sein möchte!“

Entfremdung des Partners lässt sich nur durch Annäherung verhindern

Es müssen beide Partner bereit sein, sich auf einen Weg der Annäherung einzulassen, wenn sie eine Entfremdung vermuten oder bereits erlebt haben. Zu langes Warten ist schädlich, denn Entfremdung wächst, wenn nicht gegengesteuert wird. Weil dann Nähe an anderer Stelle gesucht wird.

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Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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