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Damit zwei Menschen sich verlieben können, braucht es Sympathie. Und die ist nicht abhängig von Modell-Maßen, sondern eher von Freundlichkeit, Achtsamkeit und Verbindlichkeit.

Im Sat1 Frühstücksfernsehen habe ich über die Bedeutung von Attraktivität bei der Partnersuche gesprochen. Es kommt nicht nur auf Äußerlichkeiten an, um eine Person anziehend zu finden.

Woraus macht eigentlich attraktiv?

Zur Attraktivität gehören zahlreiche Faktoren. Da gibt es zunächst Äußerlichkeiten, die von den meisten Menschen als anziehend empfunden werden. Das sind beispielsweise symmetrische Gesichtszüge und Proportionen. Allerdings ist der kleine Makel oft interessanter als Perfektion. Hinzu kommen Prägungen in der frühen Kindheit durch Bezugspersonen. Sehr vereinfacht könnte man sagen: Wer uns damals gut getan hat, hat einen Bonus und den erhalten dann auch Menschen, die dieser Person ähneln. Hinzu spielen frühere Beziehungserfahrungen eine Rolle. Außerdem werden wir von unserem sozialen und kulturellen Umfeld geprägt und wir lassen uns von Modewellen mittragen. Mal ist bei Männern glatt rasiert angesagt, dann wieder ist der Holzfäller-Look mit Bart und langen Haaren modern. Aussehen selbst ist also nur ein Stückweit konstant attraktiv. Hinzu kommen interessante Dynamiken wie das direkte Umfeld. Eine Person, die von vielen Menschen begehrt wird, wirkt dadurch begehrenswerter.

Sie möchten sofort attraktiver wirken? Lächeln Sie!

In Studien wurde belegt, dass ein offenes Lächeln sympathischer macht als Modell-Look. Und letztlich verlieben wir uns nur in einen Menschen, der uns sympathisch ist. Wenn dann noch sexuelle Anziehungskraft hinzukommt, kann sich das wie die Liebe auf den ersten Blick anfühlen. Es gibt also viele Formen von Attraktivität und das ist die Chance für alle, die nicht zu den 2 Prozent der Super-Hübschen gehören.

Test: Sind Sie bereit für eine Beziehung?

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Die Arbeitskollegin denkt – schon wieder – laut. Wie reagieren Sie?

Halten Sie sich selbst für eine gute Partie?

Ihre Freunde bewundern an Ihnen vor allem:

Sie streiten mit einer Freundin über die Abendplanung. Was machen Sie?

Auf einer Party:

Wenn Sie neue Menschen kennenlernen sollen:

Wie lange dauern Ihre Dating-Phasen?

Trennen Sie sich üblicherweise als Freunde?

Müssen Sie sich häufig erklären, um verstanden zu werden?

Wie offen sind Sie, wenn es um Ihre Geheimnisse geht?

Was wollen Sie nach einem Streit?

Worüber haben Sie sich in früheren Beziehungen vor allem gestritten?

Was sagt Ihre Familie zu Ihrem Ex-Partner?

Was ist das Schlimmste in einer Beziehung?

Was ist das Beste in einer Beziehung?

Sind Sie bereit für eine Beziehung?
Sie sollten eine Pause einlegen
Ihre Antworten weisen darauf hin, dass Sie noch nicht bereit sind für eine neue Beziehung. Möglicherweise beschäftigen Sie noch ungelöste Konflikte einer alten Partnerschaft? Vielleicht sind Sie aber auch durch frustrierende Erfahrungen derzeit nicht in der Lage, Mut und Vertrauen aufzubringen, sich auf jemanden einzulassen. Wenn dieser Zustand Sie unglücklich macht und Sie bereits lange vergeblich versucht haben, daran etwas zu ändern, sollten Sie sich Unterstützung suchen, um sich wieder optimistisch einer dann auch erfolgreichen Partnersuche zuzuwenden.
Sie sollten es langsam angehen lassen
Ihre Antworten deuten darauf hin, dass Sie zwischen Wunsch nach einer Beziehung und den dazu nötigen Veränderungen noch hin- und hergerissen sind. Auf andere wirken Sie manchmal bedürftig nach Liebe und manchmal an Bindung keine Spur interessiert. Dadurch senden Sie missverständliche Signale aus, die potentielle Partner verwirren und abschrecken können.
Sie sind bereit für eine neue Beziehung
Ihr Selbstwertgefühl ist stark und Sie sind neugierig auf andere Menschen. Da bei Partnersuche und Partnerwahl leider immer auch mit Enttäuschungen und Zurückweisungen zu rechnen ist, bringen Sie die wichtigsten Voraussetzungen mit, um den Mut und die Freude am Dating dadurch nicht zu verlieren.

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Wie wichtig ist Attraktivität bei der Partnersuche? 

Schwärmerei für besonders hübsche Menschen gibt es, aber deshalb sind diese Personen nicht gleich als Partner attraktiv. Wir fühlen uns mehrheitlich Menschen zugezogen, die vergleichbar attraktiv sind wie wir. Das ist eine tolle Sache für alle, die so mittelmäßig, also normal attraktiv sind wie die große Mehrheit. Die haben deshalb die größte Auswahl.

Ist Attraktivität IMMER subjektiv?

Jein. Nein, weil es Merkmale gibt, die nahezu alle Menschen attraktiv finden. Das Mädchenschema beispielsweise ist wohl tief verankert. Das sind große Augen, eine kleine Nase: findet jeder niedlich. Forscher vermuten, weil Babys eben so aussehen und wir dadurch sofort angenehme, beschützende Gefühle entwickeln. Das überträgt sich sogar auf Tiere. Alle lieben Pandas.

Ja, weil die Prägungen in unserer Kindheit einen großen Einfluss auf uns und unser Beuteschema haben. Das kann soweit gehen, dass wir hübsch finden, was unsere Eltern hübsch fanden. Als Kinder hinterfragen wir zunächst nicht, was wir sehen und erleben. Was unsere Eltern machen, erleben wir als wahr und richtig. Und natürlich prägen uns die Erfahrungen später. Die erste Liebe beeinflusst fast jeden.

Kann man sich ernsthaft in jemanden verlieben, den man unattraktiv finden?

In der Liebe ist alles möglich. Und tatsächlich ist Sympathie entscheidender als Aussehen. Aber jemanden hässlich UND sympathisch zu finden, kommt selten vor. Zur Liebesbeziehung gehört auch erotische Anziehung. Die muss allerdings nicht auf klassische Schönheitsattribute beschränkt sein.

Kann es auf Dauer gut gehen, wenn man seinen Partner nicht attraktiv findet?

Sex ist ein wichtiges Bindungsmittel einer Partnerschaft. Wir wissen aus der Forschung zum so genannten Kuschelhormon Oxytocin, dass die Paarbindung durch Botenstoffe, die beim Sex produziert werden, gefestigt wird. Oxytocin ist da nur eines davon, allerdings ein sehr mächtiges. Es bindet beispielsweise Mutter und Kind, es sorgt für Entscheidungen, die wir “nüchtern” nie gefällt hätten und es kommt regelrecht zu Entzugserscheinungen, wenn es plötzlich ausbleibt. Das ist dann schwerer Liebeskummer.

Physische Attraktivität ist ja relativ, aber wie sollten arbeitslose Männer bei einem Date mit der Frage umgehen, was sie beruflich machen? 

Vor einigen Jahrzehnten galt ganz klar: Frauen suchen einen Mann auf, besser noch über Augenhöhe. Männer auch auf, eher unter Augenhöhe. Das hat sich gewandelt. Es geht vor allem um ein gleiches Niveau. Ein arbeitsloser Mann kommt deshalb für eine berufstätige Frau nur in Frage, wenn er sie mit anderen Qualitäten überzeugt. Der erfolglose Künstler punktet möglicherweise durch sein Werk, selbst wenn er damit keinen Cent verdient. Übrigens wählen auch Männer heute eher eine Partnerin mit vergleichbarem Status. Akademiker heiraten nahezu nur Akademiker. Was bleibt also dem Arbeitslosen Mann auf der Partnersuche: Er muss auf anderer Ebene überzeugen, in irgendetwas außergewöhnlich sein. Wer also ohne Job auf Partnersuche geht sollte anders belegen, dass er engagiert ist, dass er zielstrebig sein und für sich sorgen kann.

Viele Menschen reagieren total verwirrt, wenn sie sich in jemanden verknallen, den sie eigentlich unattraktiv finden. Woher kommt diese große Unsicherheit in Bezug auf das eigene Empfinden? 

Ich nenne das die Folgen der Disneyfizierung der Liebe: Viele gefühlten Vorbilder heute sind fiktiv. Entweder werden sie dramaturgisch interessanter gemacht als echte Menschen eigentlich sind, Hollywood-Schauspieler leben auch nur ein ganz normales, oft eben auch langweiliges Leben und müssen einkaufen und sauber machen. Die paar Stars, die alles an Bedienstete geben können sind kein Maßstab. Viele Menschen verlieren zunehmend den Blick zur Realität durch permanentes Selbstmarketing auf Instagram, Facebook und YouTube. Wenn die sich dann in einen Menschen verlieben, der echt ist, sehen sie oft erstmals wieder jemanden ohne Filter, Photoshop und perfekt ausgeleuchteter Maske. Es ist traurig, dass Wirklichkeit für viele Menschen unattraktiv geworden ist.

Wer sich wundert, sich in einen vorgeblich unattraktiven Menschen verliebt zu haben, stellt oft fest, dass er sich von seinem bisherigen Beuteschema gelöst hat. Das sind keine unattraktiven Typen sondern nur andere, als die, mit denen man lange Jahre schlechte Erfahrungen gemacht hat – sonst wäre man ja mit denen zusammen. Der Bruch mit einem über Jahre erfolglosen Beuteraster führt oft zu stabilen, harmonischen Beziehungen, weil es eben doch auf die inneren Werte ankommt.

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Wie finden Singles, die auf andere nicht attraktiv wirken, eine Partnerin oder einen Partner?

Seit über 15 Jahren bin ich als Berater für die Partneragentur Parship tätig. Ich habe unzählige Profile gesehen und Erfolgsstorys von Paaren, die sich gefunden haben, erhalten. Weil die meisten Menschen von sich auf andere schließen, nehmen viele Singles oft automatisch an, sie hätten keine Chance, wenn sie nicht super attraktiv sind. Dabei projizieren sie nur ihre Wahrnehmung auf andere.

  • Der Mann sollte der Frau das Gefühl geben, sie sei seine Priorität eins. Dann kann sie ihm vertrauen. Und umgekehrt die Frau dem Mann.
  • Wer nicht für etwas brennt, kann nicht mitreißen. Das darf sogar ein schräges Hobby sein. Hauptsache, man ist mit Leidenschaft dabei. Das signalisiert, diese Person kann sich begeistern.
  • Man sollte den Eindruck machen, dass man den anderen vor Schaden bewahren kann und will. Also hilfsbereit ist und verlässlich.
  • Betonen Sie Gemeinsamkeiten, vor allem einen ähnlichen Humor. Das sorgt für Vertrautheit und ist gleichzeitig ein Indiz für Intelligenz.
  • Um attraktiv zu wirken, braucht man einen optimistischen Blick auf die Zukunft allgemein und die gemeinsame Zukunft im Besonderen. Jeder möchte das Gefühl, auch in zehn Jahren mit seinem Partner noch Freude erleben zu können. Einen Pessimisten und Miesepeter küsst niemand gern.
  • Gleichzeitig sollte man authentisch sein. Macho-Gehabe als Überspielen von mangelndem Selbstwert ist ebenso wie zickiges Rarmachen und Prinzessinnen-Gehabe auf Dauer ein Liebeskiller.
  • Attraktiv ist, wer liebenswürdig, optimistisch, neugierig, verbindlich und authentisch ist.
  • Attraktivität ist vergänglich, Tugenden hingegen bleiben.

Übung aus der Praxis, um sich attraktiv zu fühlen

Haltung und Stimmung lassen sich beeinflussen. Wenn Sie beispielsweise Ihre Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben ziehen, spüren Sie mit der Muskelanspannung auch einen kleinen Fröhlichkeit-Kick. So ungefähr funktionieren die nächsten beiden Interventionen:

  1. Sich selbst attraktiv finden: Stellen Sie sich vor, jeder da draußen findet Sie begehrenswert. Nicht unbedingt schön im klassischen Sinn wie ein Modell, wenn Ihnen das komisch vorkommt, aber attraktiv, anziehend und begehrenswert … Jeder Passant, jeder Hund, jede Katze. Die ganze Welt findet Sie sexy. Verinnerlichen Sie diesen Gedanken und spüren Sie nach, wie sich dadurch Ihr gang, Ihre Körperhaltung, Ihre Mimik – und Ihre Stimmung – verändern. Wie Ihre Bewegungen fließender werden, sich Ihre Körpermitte festigt, Sie sich aufrichten, Ihr Blick gerader wird und weiter … Wenn Sie in den Flow geraten, dann achten Sie auch auf die Reaktion der Menschen um Sie herum: Nehmen Sie wahr, wie Sie plötzlich anders wahrgenommen werden, wie Ihre Umwelt Sie mehr beachtet und sich regelrecht anstecken lässt von Ihrer guten Laune und die Blicke, die Ihnen begegnen, freundlicher, achtsamer und positiver werden.
  2. Andere attraktiv finden: In der zweiten Stufe dieser kleinen Übung, wenn Sie durch die positiven Reaktionen Ihrer Umwelt und durch das Hochgefühl der eigenen Stimmung mutiger geworden sind, reagieren Sie nun auf andere Menschen. Zunächst einmal legen Sie sich den Satz zurecht in Ihrem Kopf: “Du bist wirklich sexy!” Auch hierbei beobachten Sie, was dieser Gedanke macht. Ihr Gesicht strahlt, Ihr Mund formt ein Lächeln, das vielleicht etwas verschmitzt, vielleicht sogar etwas provozierend wirkt. Zum gefestigten Selbstwert des ersten Teils der Übung kommt nun die Interaktion mit anderen: Kurz, Sie beginnen zu flirten. Sie bleiben im Flow, aber wenn Ihnen jemand begegnet, den Sie attraktiv finden, dann formen Sie den Gedanken: “Du bist wirklich sexy!” Möglicherweise trauen Sie sich noch nicht, den Blick dabei zu halten. Das macht nichts, das kommt noch. Achten Sie auch hier auf die Veränderungen in Ihrem Körper und auf die Veränderungen im Blick Ihres Gegenübers. Es wird einige Menschen geben, die werden irritiert sein, das sind jene, die diese Übung auch mal machen sollten, aber die allermeisten werden Ihr Lächeln erwidern. Das ist ein Reflex. Und sie werden, weil sie den Gedanken hinter Ihrem Lächeln unbewusst dechiffrieren können, Ihnen ein Lächeln zurücksenden, das für einen Moment Dankbarkeit für dieses Kompliment zeigt. Zuletzt achten Sie darauf, was es bei Ihnen macht, wenn Sie diese Reaktion erhalten und wie Sie sich dann fühlen. Ich verspreche Ihnen, Sie wollen diese Übung wiederholen!

Eric Hegmann ist Paartherapeut, Single-Coach und Autor. Er hat über ein Dutzend Bücher zu Liebe, Partnerschaft und Partnersuche veröffentlicht. Er ist Co-Gründer der Modern Love School .

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